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Hochwasser-Alarm in Sachsen

28. September 2010

Die Pegelstände der Flüsse sind in Sachsen wegen tagelangem Regen enorm angestiegen. In den Landkreisen Görlitz und Meißen wurde Katastrophenalarm ausgerufen. Straßen sind überflutet, etliche Keller stehen unter Wasser.

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Der Haselbach hat ein Grundstück überflutet (Foto: AP)
Der Haselbach, östlich von Dresden, ist über das Ufer getretenBild: AP

Fast stündlich erhöhten die Behörden in der Nacht zum Dienstag (28.09.2010) die Alarmstufen im ganzen Bundesland Sachsen. In Teilen von Görlitz habe sich die Lage beruhigt, in anderen Gebieten seien die Wasserpegel hingegen gestiegen, teilte der Landkreis Görlitz mit. Vor allem im Osten stiegen die Flusspegel stetig weiter.

Die Pegelstände der Flüsse Lausitzer Neiße, des Schwarzen und Weißen Schöps stiegen innerhalb weniger Stunden noch stärker als erwartet an. Daher rief der Landkreis Görlitz gegen Mitternacht für das gesamte Kreisgebiet die höchste Alarmstufe vier aus. Wenig später wurde der Katastrophenalarm auch für den Landkreis Meißen ausgerufen. Betroffen waren vor allem die Gemeinden entlang der Großen Röder.

Straßen gesperrt

Überschwemmungen auf Straßen (Foto: AP)
Vor allem sind in Ostsachsen Flüsse über die Ufer getretenBild: AP

In Görlitz seien bereits viele Straßen überflutet und inzwischen gesperrt worden, teilte eine Sprecherin des Katastrophenschutzstabes des Landkreises mit. Verletzte habe es bislang nicht gegeben. Der öffentliche Nahverkehr sei deshalb eingeschränkt. Zwischen den besonders betroffenen Städten Zittau und Görlitz musste der Schienenersatzverkehr bis auf weiteres eingestellt werden. Die Schulen sollten aber geöffnet bleiben, teilte eine Sprecherin in Görlitz mit.

Da das Wasser nicht mehr abfließen konnte, bildete es auf Feldern und Wiesen Seenlandschaften. Feuerwehren pumpten viele überflutete Keller aus. Auch die Deiche in den Landkreisen Görlitz und Meißen wurden verstärkt kontrolliert. "Die Deiche halten soweit, Evakuierungen sind bislang nicht nötig", sagte Martina Weber, Leiterin des Görlitzer Katastrophenstabs. Die Situation sei allerdings längst nicht so dramatisch wie beim letzten Hochwasser vor sieben Wochen.

Weitere Regenfälle erwartet

Feuerwehrmänner transportieren Sandsäcke (Foto: AP)
Gegen weitere Überschwemmungen sollen 80.000 Sandsäcke schützenBild: picture alliance/dpa

Bis Dienstagabend rechnet das Landratsamt mit Regenmengen von bis zu 100 Millimeter pro Quadratmeter. Ein Sprecher des Krisenstabes sagte, in Zittau und Niesky lägen deshalb jeweils rund 80.000 Sandsäcke bereit.

Anfang August hatte ein Hochwasser in Ostsachsen rund 800 Mllionen Euro Schaden angerichtet. Vier Menschen kamen dabei ums Leben.

Autorin: Mona Hefni (dpa, dapd, afp)
Redaktion: Annamaria Sigrist