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Hochwasser: Scheitelwelle rollt weiter

25. August 2005

Vielerorts zeichnet sich eine Verbesserung der Hochwasserlage ab. Doch für die Menschen entlang der Donau beginnt erst jetzt das bange Warten auf die Fluten.

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Von den Fluten bedrohtes Kloster Weltenburg an der DonauBild: AP
Hochwasser Feuerwehrleute waten am Dienstag, 23. August 2005 in Eschenlohe in Oberbayern in den Fluten einer mit Sandsaecken abgesicherten Strasse.
Feuerwehrleute als Hochwasserhelfer in OberbayernBild: AP

Das Schlimmste ist überstanden -so scheint es zumindest in vielen Hochwassergebieten Bayerns, der Schweiz und Österreichs. Zwar sagen Meteorologen leichte Niederschläge für die kommenden Tage voraus. Diese würden aber nicht dazu führen, dass die Wasserstände wieder ansteigen. Die Menschen in den betroffenen Regionen atmen auf und machen sich ans Aufräumen.

Aufatmen in den Alpen

In sechs von zwölf Katastrophengebieten Bayerns wurde Entwarnung gegeben, wie zum Beispiel in der vor wenigen Tagen besonders betroffenen Stadt Garmisch-Partenkirchen. Die Wassermassen haben Tonnen von Schlamm und Geröll in den Ort geschwemmt. Bis die Einwohner wieder zu ihrem gewohnten Leben zurückkehren können, werden noch Tage vergehen.

Flut in der Schweiz
Hochwasser in Luzern: Lage stabilBild: AP

Auch in den Alpenländern Schweiz und Österreich entspannt sich die Situation. Vielerorts gehen die Pegel langsam zurück. Stabil ist die Lage rund um den Vierwaldstätter See und die Stadt Luzern, wo Teile der Innenstadt gesperrt werden mussten. Kritisch bleibt es allerdings in der schweizerischen Hauptstadt Bern: Im Mattequartier mussten mehrere vom Einsturz bedrohte Altstadthäuser evakuiert werden. Die Wassermassen, die das Zentrum der Stadt überfluteten, unterspülen die Fundamente der Häuser.

Bangen entlang der Donau

Aufatmen können die Menschen längst nicht überall. Denn auch wenn in den Städten und Landkreisen im Allgäu und Voralpengebiet die Pegel fallen, steht anderen Gebieten noch einiges bevor: Alle Flüsse Südbayerns, die in den vergangenen Tagen über die Ufer traten, münden in die Donau. Und in den Regionen entlang der Donau steigt erst jetzt, mit einiger Verzögerung, das Wasser.

Als Scheitelwelle wird der höchste Pegelstand der Flut bezeichnet, die jetzt Donau abwärts wandert. Die größten Städte, denen Überschwemmungen drohen, sind der Reihe nach Ingolstadt, Straubing, Regensburg und Passau. Zwar kommt es hier immer wieder zu Überschwemmungen durch Donau-Fluten. Aber die unmittelbar an den Flussufern gelegenen Orte haben noch immer keine wirksamen Schutzvorkehrungen gegen die Wassermassen treffen können.

Besonders bedroht: Passau

Passau Fluss-Kreuzschifffahrt auf der Donau
Drei-Flüsse-Stadt Passau: Nadelöhr für die FlutwelleBild: dpa

Mit Spannung wird die Entwicklung in der drei-Flüsse-Stadt Passau beobachtet. Hier, an der "Ortsspitze" Passaus, fließen die ebenfalls Hochwasser führenden Flüsse Inn und Iltz in die Donau. Dazwischen liegt die Altstadt auf einer schmalen Landzunge. Am Zusammenfluss der drei Ströme liegt Passau wie ein Nadelöhr. Ein Hochwasser von nur wenigen Metern über Normalpegel setzt bereits einen Großteil des historischen Stadtkerns unter Wasser. Überall haben die Bewohner Sandsäcke und Wälle aufgeschüttet, um das Schlimmste zu verhindern.

Fluten in Rumänien

Kaum vorherzusagen ist, welche Auswirkungen die Fluten in den Ländern weiter flussabwärts der Donau haben werden. Vor allem für Rumänien, wo schon jetzt nach tagelangen Unwettern Teile des Landes überflutet sind, wird eine Verschlimmerung der Situation prognostiziert. Meteorologen sehen allerdings noch Hoffnung, dass die Flutkatastrophe für Rumänien glimpflich ausgehen könnte. Auf dem langen Weg bis zur Donaumündung sei es möglich, dass die Wucht der Wassermassen nachlasse und die Menschen dort von Schlimmerem verschont bleiben. (cs)