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Hochwasserlage bleibt angespannt

24. August 2005

Nach der dramatischen Flutkatastrophe in der Alpenregion hat das bange Warten auf das Hochwasser an der Donau begonnen. Aktuelle Informationen aus den betroffenen Gebieten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

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Bild: AP

Deutschland

Die heftigsten Regenfälle seit Jahren hatten am Dienstag (23.8.05) in weiten Teilen Südbayerns eine Hochwasserkatastrophe ausgelöst. Am Abend hatte sich bei nachlassenden Regenfällen die tagsüber dramatische Lage am Alpenrand leicht entspannt. Vor allem in Garmisch-Partenkirchen und dem am schlimmsten betroffenen nördlich von Garmisch gelegenen Eschenlohe gingen die Fluten langsam zurück. Die nach Hochwasser wegen Einsturzgefahr gesperrte Lechbrücke der A8 (München-Stuttgart) bei Augsburg ist seit dem frühen Morgen wieder in beide Richtungen befahrbar.

Im weiteren Verlauf der Donau Richtung Osten wurden Vorkehrungen gegen Hochwasser getroffen. Vor allem die Städte Neuburg, Ingolstadt, Kelheim, Regensburg, Straubing und Passau richteten sich auf Pegelstände ein, die über denen des Jahrhunderthochwassers von 1999 liegen könnten. Tausende von Helfern sind dort im Einsatz. In Ulm war der Pegel der Donau noch rund einen Meter vom Wert des Hochwassers 1999 entfernt, stagnierte aber am frühen Morgen.

Die Luftaufnahme vom Dienstag (23.05.2005) zeigt einen Bauernhof bei Krugzell (Kreis Oberallgäu), der vom Hochwasser der Iller umgeben ist
Ein Bauernhof bei Krugzell im Kreis OberallgäuBild: dpa

Österreich

Nach dem langsamen Abklingen des Hochwassers in
Westösterreich ist nun Hochwasserwarnung für Donau und Inn in Oberösterreich gegeben worden. Experten erwarten, dass die Donau schon am Vormittag bei Linz über die Ufer tritt. Dort hat der Wasserstand des Flusses bereits die Warngrenzen erreicht. Beide Flüsse transportieren jetzt die Wassermassen, die an den vergangenen Tagen in Westösterreich gefallen waren, mit der entsprechenden, mehrstündigen Verzögerung nach Oberösterreich.

Die Katastrophe im Westen Österreichs forderte ein weiteres Todesopfer. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurde am Dienstagabend in einer Kellerwohnung bei Bregenz die Leiche eines 52-jährigen Mannes entdeckt. Er ist das dritte Hochwasser-Opfer in Österreich seit dem Wochenende.

Schweiz

Hochwasser in Garmisch-Partenkirchen
Bild: dpa - Bildfunk

Die Situation im Schweizer Überschwemmungsgebiet hat sich in der Nacht zum Mittwoch teilweise etwas entspannt. Aus den Katastrophen-Regionen wurden keine neuen Schäden gemeldet. Die Schweizerischen Bundesbahnen konnten einen Teil der unterbrochenen Strecken wieder in Betrieb nehmen. Teilweise stiegen die Pegel aber noch an. Die Lage im Kanton Luzern beruhigte sich zwar, der Pegel des Vierwaldstätter Sees war jedoch auch am frühen Mittwochmorgen weiterhin steigend.

Nach wie vor dramatisch präsentierte sich die Situation dagegen im Kanton Obwalden. Auch im Kanton Bern zeichnete sich noch keine Entspannung ab. Die Hochwassersituation in der Bundesstadt veränderte sich kaum. Keine neuen Schadensmeldungen gab es im Kanton Graubünden. Zahlreiche wichtige Verkehrswege blieben weiterhin unterbrochen. Auch auf dem Bahnnetz blieben zahlreiche Strecken geschlossen. Weiterhin gesperrt blieb auch die Gotthardstrecke. Davon betroffen war vor allem der Güterverkehr. Die Behörden gehen von bisher sechs Todesopfern aus. (kas)