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Hoffenheim deklassiert Hertha

Andreas Sten-Ziemons21. Dezember 2014

Hertha BSC blamiert sich zum Ende der Bundesliga-Hinrunde. Schon in der 1. Halbzeit ist die Partie gegen 1899 Hoffenheim entschieden. Freiburg bringt eine komfortable Führung nicht über die Zeit und bleibt Letzter.

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Bundesliga Hertha BSC - 1899 Hoffenheim 21.12.2014, Torjubel Hoffenheim (Foto: Oliver Mehlis/zb)
Bild: picture-alliance/dpa/ZB/Mehlis

Sang- und klanglos ist Hertha BSC im letzten Heimspiel des Jahres gegen die TSG 1899 Hoffenheim untergegangen. Am Ende eines schwachen Bundesligaspiels hieß es aus Sicht der Berliner verdientermaßen 0:5 (0:3). Ein Eigentor von John Anthony Brooks leitete die Pleite ein (23. Minute). Wenige Minuten später verschuldete Brooks einen Elfmeter, den Sejad Salihovic zum 2:0 verwandelte (26.). Noch vor der Pause durfte Salihovic noch einmal an den Punkt und erzielte mit seinem zweiten Strafstoß das 3:0 (38.). Nach der Pause stellten Sven Schipplock (74.) und Sebastian Rudy (84.) den 5:0-Endstand her.

Bei den Herthanern war von Anfang an der Wurm drin. Vor nur rund 40.000 Zuschauern im Olympiastadion unterlief Brooks der erste entscheidende Fehler, als er eine scharfe Hereingabe von Kevin Volland nicht klären konnte, sondern aus kurzer Distanz ins eigene Netz lenkte. Der zweite entscheidende Fehler des US-amerikanischen Nationalspielers folgte umgehend: Eine Ballannahme im eigenen Strafraum missglückte, der Ball sprang zu weit weg. Als Brooks das Leder lang nach vorne schlagen wollte, war Schipplock bereits dazwischengegangen. Brooks Klärungsversuch traf den Hoffenheimer Stürmer am Oberschenkel.

Hertha besiegt sich selbst

Bundesliga Hertha BSC - 1899 Hoffenheim 21.12.2014, Eigentor John Anthony Brooks (Foto: Boris Streubel/Bongarts/Getty Images)
Herthas Innenverteidiger John Anthony Brooks wurde in der 1. Halbzeit zum tragischen Helden des SpielsBild: Streubel/Bongarts/Getty Images

Den darauf folgenden ersten Elfmeter verwandelte Salihovic genauso sicher wie den zweiten wenige Minute später - allerdings war dieser Strafstoß unberechtigt. Schiedsrichter Peter Sippel hatte ein Foul von Nico Schulz an Andreas Beck gesehen, Beck war aber lediglich auf dem glitschigen Rasen ausgerutscht. Salihovic war es egal. Er traf und erzielte damit die Elfmetertore 26 und 27 seiner Karriere.

Nach dem Seitenwechsel gab es nicht das erwartete Aufbäumen der Herthaner. Stattdessen sorgten sie zwei weitere Male für Kopfschütteln und Pfiffe auf den Zuschauerrängen. Zunächst fing sich die Hertha ein Kontertor nach eigenem Eckstoß ein. Salihovic schickte Roberto Firmino in den freien Raum. Der Brasilianer spielte seine Schnelligkeit aus und bediente den freistehenden Schipplock in der Mitte. Hertha-Keeper Thomas Kraft war herausgelaufen, Schipplock musste nur noch ins leere Tor einschieben. Gleiches galt auch für Rudy, der den letzten Treffer des Tages erzielte. Zuvor verstolperte Herthas Peter Niemeyer den Ball so ungeschickt, dass er zum im Abseits stehenden Firmino kam. Durch die Vorlage Niemeyers war das Abseits aufgehoben, Firmino legte in die Mitte zu Rudy, der aus fünf Metern traf.

Hoffenheim liegt nach dem höchsten Bundesligasieg der Vereinsgeschichte zum Ende der Hinrunde auf Rang sieben mit zwei Zählern Rückstand auf Rang drei. Hertha ist 13. und hat nur einen Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Freiburg verspielt 2:0-Führung

Im zweiten Sonntagsspiel hat der SC Freiburg nach einer dramatischen Schlussphase seinen dritten Saisonsieg verpasst und muss nun als Tabellenletzter der Fußball-Bundesliga überwintern. Nach einer 2:0-Führung durch Mike Frantz in der 45. Minute und Marc-Oliver Kempf (81.) kamen die Freiburger zum Abschluss der Hinrunde gegen Hannover 96 doch nicht über ein 2:2 (1:0) hinaus. Vor etwas mehr als 23.000 Zuschauern sorgten die späten Tore der 96er durch den eingewechselten Leonardo Bittencourt (83.) und Joselu (90.+3) für das Remis. Vorausgegangen war dem letzten Treffer der Bundesliga in diesem Jahr ein grober Fehler von SC-Torwart Roman Bürki.

Bundesliga SC Freiburg - Hannover 96 21.12.2014, Spielszene (Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)
Ein Spiel mit Haken und Ösen endet nach dramatischer Schlussphase 2:2Bild: Grimm/Bongarts/Getty Images

Nach einem nervösen Beginn des Sportclubs gelang der Mannschaft von Trainer Christian Streich trotz sichtbarer Bemühungen offensiv zu Beginn nicht viel. Zunächst zielte Vladimir Darida Zentimeter übers Tor (14.), ehe sechs Minuten später Fans, Spieler und auch Streich einen Handelfmeter forderten. Hannovers Hiroki Sakai hatte sich in einen Schuss von Jonathan Schmid geworfen und der Japaner den Ball dabei gegen den Ellbogen bekommen. Schiedsrichter Günter Perl ließ aber weiterlaufen. Hannover scheiterte zweimal am Pfosten, durch einen Kopfball von Jimmy Briand (24.) und einen Schuss von Joselu (34.). Kurz vor der Halbzeit setzte sich Freiburgs Christian Günter im Strafraum durch und passte den Ball von links in die Mitte. Dort zögerte Frantz nicht und schob zum 1:0 ein.

Bürki patzt entscheidend

Mit der Führung im Rücken wurden die Freiburger mutiger und besser. Streich ließ seine Mannschaft nach dem Seitenwechsel weiter vorn angreifen, seine Spieler wirkten aggressiver. Gleich in der 46. Minute verpasste Felix Klaus das 2:0 - er traf nur den Pfosten. Den Nachschuss von Darida parierte Hannovers Torwart Ron-Robert Zieler in höchster Not. In der 60. Minute lenkte der Hannoveraner Keeper den Ball mit den Fingern nach einem wuchtigen Distanzschuss von Admir Mehmedi gegen die Latte. Kempf machte es nach einem Eckball aus kurzer Distanz besser. Der Verteidiger köpfte aus wenigen Metern Torentfernung zum 2:0 ein. Doch Bittencourt und Joselu machten den Traum vom Freiburger Sieg doch noch zunichte. Zunächst setzte sich Stindl auf rechts durch und hatte das Auge für Bittencourt, der halblinks im Strafraum völlig alleingelassen ohne Gegenwehr einschieben konnte. In der Schlussminute leistete sich SC-Keeper Bürki einen Riesenpatzer. In Bedrängnis schoss der SCF-Keeper das Leder direkt vor die Füße von Joselu. Der bedankte sich mit einem satten Linksschuss aus 16 Metern zum 2:2.

Freiburg bleibt damit Schlusslicht mit gerade mal zwei Siegen und 15 Punkten. Hannover hält als Achter Anschluss an die internationalen Ränge.

Bayer, Borussia und Schalke patzen

Am Samstag zeigte der VfL Wolfsburg als einziger der Champions-League-Anwärter, dass er es ernst meint mit seinen Ambitionen auf die Teilnahme an der Königsklasse. Die "Wölfe" gewannen mit 2:1 (1:1) gegen den 1. FC Köln und festigten ihren zweiten Tabellenplatz hinter dem FC Bayern München, der sich am Freitagabend mit 2:1 (1:1) beim FSV Mainz 05 durchsetzte. Bayer Leverkusen kam dagegen nicht über ein 1:1 (0:1) gegen Eintracht Frankfurt hinaus. Auch Borussia Mönchengladbach ließ bei der 1:2 (1:1)-Niederlage in Augsburg Punkte liegen. Der FC Schalke 04 spielte zu Hause gegen den Hamburger SV nur 0:0. Ebenfalls torlos endete die Partie zwischen dem VfB Stuttgart und dem SC Paderborn 07. Ganz düster ist die Lage bei Borussia Dortmund. Der BVB leistete sich eine 1:2 (0:1)-Pleite bei Werder Bremen und überwintert als 17. auf einem Abstiegsplatz.

Fußball 1. Bundesliga Wolfsburg - Köln, Jubel Wolfsburger Spieler (Foto: Nigel Treblin/dpa)
Jubel in Wolfsburg über den nächsten HeimsiegBild: picture-alliance/dpa/Treblin

Einen ausführlichen Bericht zu den Samstagsspielen gibt es hier.