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Hoffenheim entlässt Babbel

Stefan Nestler3. Dezember 2012

Bundesligist 1899 Hoffenheim hat die Notbremse aus der sportlichen Talfahrt gezogen. Der Tabellensechzehnte trennte sich von Trainer Markus Babbel. Für ihn springt vorerst Junioren-Trainer Frank Kramer ein.

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Markus Babbel sitzt auf der Hoffenheimer Trainerbank. Foto: dpa
Bild: picture-alliance/dpa

Die 1:4-Heimpleite gegen Werder Bremen brachte das Fass endgültig zum Überlaufen. Am Tag danach zog Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim die allseits erwartete Konsequenz aus der sportlichen Talfahrt und entließ Trainer Markus Babbel. Seinen Platz auf der Trainerbank werde vorerst Frank Kramer übernehmen, teilte der Club mit. Der 40-Jährige betreute bisher die U 23-Junioren des Vereins. Manager Andreas Müller sagte, er habe sich nach reiflicher Überlegung entschlossen, einen Schnitt zu machen: "Unsere sportlich zunehmend bedrohliche Situation und der einhergehende, negative Trend haben mir keine Wahl gelassen."

Schießbude der Liga

Noch nie seit dem Bundesliga-Aufstieg 2008 befand sich 1899 Hoffenheim in so großer Abstiegsgefahr wie jetzt: Der Club steht auf dem 16. Rang, dem Relegationsplatz. Gerade einmal einen Sieg holten die Hoffenheimer in den letzten zehn Spielen. Zuletzt kassierte die Mannschaft vier Niederlagen in Serie. Mit 36 Gegentreffern hat sie derzeit die schlechteste Abwehr, Hoffenheim ist die "Schießbude" der Liga.

Schlechtester Punkteschnitt

Markus Babbel hatte am 10. Februar den entlassenen Trainer Holger Stanislawski abgelöst. Doch auch Babbel brachte die Hoffenheimer nicht zurück in die Erfolgsspur. Seine Bilanz in neun Monaten war enttäuschend: sieben Siege, acht Unentschieden und 14 Niederlagen – der schlechteste Punkteschnitt aller Hoffenheimer Bundesliga-Trainer. Dazu blamierte sich die Mannschaft im DFB-Pokal mit dem Erstrunden-K.o. gegen den Viertligisten Berliner AK.

Drei Trainer in zwei Jahren

Dass Babbel seinen Posten nicht schon früher räumen musste, verdankte der 40 Jahre alte Ex-Nationalspieler nach Meinung vieler Beobachter der Abwesenheit des Vereinsmäzens Dietmar Hopp. Der Milliardär weilte zuletzt nicht in Hoffenheim, sondern in Florida in den USA. Seit der Entlassung von Ralf Rangnick im Januar 2011 hatte der Verein wenig Glück mit seinen Trainern. Innerhalb von nicht einmal zwei Jahren "verschlissen" die Badener mit Marco Pezzaiuoli, Holger Stanislawski und jetzt Markus Babbel drei Übungsleiter.

Es war die zweite Trainer-Entlassung der laufenden Bundesligasaison. Vor Babbel hatte Felix Magath beim VfL Wolfsburg seinen Hut nehmen müssen.