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Hoffnung für Bolschoi-Ballett-Chef

4. Februar 2013

Nach der Säureattacke auf sein Gesicht hat der Leiter des legendären Bolschoi-Balletts, Sergej Filin, das Krankenhaus in Moskau verlassen können. Zur weiteren Behandlung flog er nach Deutschland.

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Er glaube, die Auftraggeber hinter dem Angriff zu kennen, sagte Sergej Filin in einem Interview - nannte aber keine Namen. Ein Unbekannter hatte dem künstlerischen Leiter des Bolschoi-Balletts Mitte Januar Säure ins Gesicht geschüttet. Der ehemalige Weltklasse-Tänzer wurde mit Verätzungen dritten Grades im Gesicht und an den Augen in die Klinik gebracht.

Nun sollen Ärzte des Aachener Klinikums Filin wieder fit machen für seine Arbeit in Moskau. Notwendig seien mehrere plastische Operationen sowie weitere Behandlungen an den Augen, heißt es.

Sergej Filin 2011 (Foto: picture alliance)
Vor der Attacke: Sergej FilinBild: picture-alliance/dpa

"Verschwommen"

"Ich fühle mich gut, ich würde sogar sagen, hervorragend - wenn ich nur ein bisschen besser sehen könnte", sagte Filin. Sein Blick sei "neblig und verschwommen". Er könne nur schemenhaft Umrisse wahrnehmen.

Filin vermutet nach eigenen Angaben, dass der Angriff mit der Kampagne gegen seinen Vorgänger Gennadij Janin zusammenhängt. Dieser hatte seinen Posten räumen müssen, nachdem im Internet Fotos veröffentlicht worden waren, die ihn offenbar beim Sex mit einem Mann zeigten. Der Säureangriff auf ihn sei offenbar geplant worden, weil seine Gegner ihm nicht mit den selben Mitteln wie im Fall Janin beikommen konnten, sagte Filin: "Sie haben negative Informationen gesammelt, das ist sicher. Sie brauchten mehr als ein halbes Jahr, um zu merken, dass sie nicht fanden, was sie suchten."

wa/se (afp, dpa)