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Hoffnungsvoll: Die personalisierte Krebstherapie

12. Juni 2014

Krebstherapie ist Teamwork. Chirurgen, Strahlentherapeuten, Pharmakologen und Genspezialisten arbeiten zusammen. Die Ärzte wollen die Schwachstellen des Tumors herausfinden und dann ganz gezielt dagegen vorgehen. Das ist das Prinzip der so genannten personalisierten Krebstherapie.

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Tumor ist nicht gleich Tumor - es gibt etwa 200 verschiedene Krebsarten in den diversen Körpergeweben, die wiederum bei jedem Patienten unterschiedlich ausgeprägt sein können. In der bisherigen Therapie wird unabhängig von der genetischen Struktur der Tumorzellen behandelt. Die Chemotherapie wird wie mit der "Schrotflinte" verabreicht in der Hoffnung, dass die Krebszellen damit zerstört werden, was oft erhebliche Nebenwirkungen hat und nicht immer gelingt. Ein wichtiger Aspekt der Wissenschaft ist daher die Erbgutforschung. Um die Krebstherapie personalisieren zu können, muss der Tumor jedes einzelnen Patienten molekular charakterisiert werden. Die "personalisierte Krebstherapie" funktioniert so: Bevor der Krebskranke mit der Therapie beginnt, liefert ein Test - eine Erbgutanalyse - ein detailliertes genetisches Profil des Tumors. Welche Gene in den Tumorzellen sind vervielfältigt, gelöscht oder mutiert? Hat man die betroffenen DNA-Bereiche des Krebs-Genoms erst einmal identifiziert, erhält der Patient eine auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Chemotherapie. Und diese Therapie schlägt besser und schneller an - und hat außerdem kaum Nebenwirkungen. Denn das maßgeschneiderte Medikament richtet sich spezifisch auf die veränderten Funktionsweisen der Tumorzellen. Diese Therapieform steckt noch in den Kinderschuhen, doch immer mehr Tumor-Genoms werden entschlüsselt. Diese so behandelbaren Gentypen gibt es aber nicht bei allen Tumorarten.