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Holger Bahr: Politik soll sich aus Energiemarkt heraushalten

23. März 2006

Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung der DekaBank im Inter-view von DW-TV

https://p.dw.com/p/89Bu

Gegen ein Eingreifen der Politik auf dem Energiemarkt hat sich der Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung der DekaBank (Frankfurt/Main), Holger Bahr, ausgesprochen. "Es ist vollkommen egal, ob ein einheimisches oder ein aus-ländisches Unternehmen bei einer Übernahme beteiligt ist. Letztlich geht es darum – und da muss der Staat die Kontrolle ausüben –, ob der Wettbewerb gewährleistet ist, ob die Wettbewerbshüter mit einer Fusion einverstanden sind. Das ist das Einzige, was reguliert werden muss", sagte Bahr in einem Interview von DW-TV. Vor dem Hintergrund des an diesem Donnerstag in Brüssel beginnenden EU-Gipfels und der teilweise kontroversen Standpunkte zahlreicher EU-Länder zu Großfusionen auf dem Energiemarkt erklärte Bahr, "wenn protektionistische Züge weiter fortgeführt würden, ginge das zu Lasten des Binnenmarktes". Er gehe aber nicht davon aus, "dass wir in eine alte Welt zurückfallen, sondern dass sich grundsätzlich dieser Binnenmarkt durchsetzen wird und damit auch der freie Handel".

Die Vorbehalte einzelner EU-Staaten gegenüber Fusionen führte Bahr auf nationale Interessen von Politikern zurück, "die manchmal auch etwas zum Wohl der eigenen Arbeitsplätze tun. Deshalb scheint das Thema gerade wieder etwas aufzukochen."
23. März 2006
112/06