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Hollande in Mali

Marko Langer2. Februar 2013

Hoher Besuch bei den französischen Truppen in Mali: Frankreichs Staatspräsident Hollande traf in dem afrikanischen Land ein. Dort gibt es inzwischen vermehrt Hinweise auf Gräueltaten.

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Frankreichs Präsident Hollande (links) wird in Mali von Interims-Präsident Traore begrüßt (Foto:AFP)
Bild: Pascal Guyot/AFP/Getty Images

Gut drei Wochen nach dem Beginn des Einsatzes der französischen Armee stattet der Präsident den französischen Truppen in dem westafrikanischen Land erstmals einen Besuch ab. Begleitet wird François Hollande unter anderem von Außenminister Laurent Fabius und Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian. In der historischen Stadt Timbuktu wurde der Präsident von französischen und malischen Soldaten begrüßt. Hunderte Menschen tanzten auf dem zentralen Platz der Stadt zu den Klängen von Trommeln, die unter der Besetzung der Stadt durch die Islamisten verboten waren. Frankreich kämpft seit drei Wochen zusammen mit Regierungstruppen gegen die Aufständischen im Norden Malis.

Für Hollande geht es auch um den politischen Dialog nach dem Kampf gegen Terrorismus. Dies sollte Gegenstand der Gespräche mit dem malischen Übergangspräsidenten Dioncounda Traoré in der Hauptstadt Bamako sein. Unterdessen haben sich die Vereinten Nationen beunruhigt über Berichte über Lynchmorde und außergerichtliche Hinrichtungen beim Vormarsch der Armee in Mali gezeigt.

Viel Beifall für Hollande

Armee soll Bevölkerung schützen

Es gebe "ernste Vorwürfe" über Massen-Exekutionen durch die malische Armee und andere Menschenrechtsverletzungen, erklärte der UN-Sonderberichterstatter zur Verhinderung von Genozid, Adama Dieng. Zudem gebe es Hinweise darauf, dass Angehörige der Tuareg und der arabischen Gemeinschaft in Mali durch die Bevölkerung gelyncht und ihr Besitz geplündert werde, beklagte Dieng. Der UN-Sonderberichterstatter rief die malische Armee auf, die gesamte Bevölkerung unabhängig von Rasse und ethnischer Zugehörigkeit zu schützen.

Frankreich hatte am 11. Januar militärisch in Mali eingegriffen, um einen Vormarsch der Islamisten zu verhindern. Seither eroberte die malische Armee zahlreiche Gebiete von den Islamisten zurück.

Französische Truppen in Timbuktu (Foto: AP)
Die französischen Truppen in TimbuktuBild: dapd

Bundeswehr bildet Pioniere aus

Deutschland will rund 40 Militärausbilder nach Mali schicken. Verteidigungsminister Thomas de Maizière kündigte am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz an, dass das Kabinett die Beteiligung an der geplanten EU-Ausbildungsmission am 19. Februar beschließen wird. Ende Februar muss dann noch der Bundestag zustimmen, bereits Anfang März soll der Einsatz beginnen.

Die Bundeswehr werde sich voraussichtlich vor allem um die Ausbildung der Pioniere kümmern, sagte de Maiziere. Diese seien wichtig, weil Brücken in dem Land wegen des Niger-Flusses eine große Bedeutung hätten. Das Entschärfen von Sprengsätzen gehört zu den Aufgaben der Pioniere.

ml/re/hf (dpa, afp)