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Hooligans in Dortmund festgenommen

15. Juni 2006

Weit mehr als eine Million Fußball-Fans haben in ganz Deutschland den zweiten deutschen Sieg bei der WM gefeiert. In Dortmund kam es allerdings zu Ausschreitungen deutscher und polnischer Hooligans.

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Die Polizei rechnet mit weiteren AusschreitungenBild: AP

Kurz vor dem Anpfiff kesselte die Polizei etwa 120 als gewalttätig bekannte Hooligans ein. Als sie abtransportiert werden sollten, warfen sie Flaschen und Stühle. Mehrere Menschen erlitten leichte Verletzungen. Die Polizei bekam die Lage nach eigener Aussage jedoch schnell unter Kontrolle.

"Keine gute Stimmung"

WM 2006 - Deutschland - Hooligan - Fan
Alles im Griff? Polizei verhaftet deutschen Hooligan.Bild: AP

Insgesamt wurden rund 300 Fans festgesetzt, rund die Hälfte davon Deutsche. Der Dortmunder Polizeipräsident Hans Schulze rechnete am Donnerstagmorgen (15.6.2006) noch mit weiteren Festnahmen. Es hätten sich viele gewaltbereite, alkoholisierte und aggressive Fans in der Stadt aufgehalten. "Das Aggressionspotenzial war erstaunlich hoch. Es war einfach keine gute Stimmung", sagte er. Auseinandersetzungen zwischen Hooligan-Gruppen hätten jedoch verhindert werden können. Zuvor hatte die Polizei 60 polnische Fans vorsorglich festgesetzt. In der Nacht habe sich die Lage dann beruhigt, sagte eine Polizeisprecherin. Der einsetzende Regen habe viele Menschen nach Hause getrieben, die Straßen der Stadt hätten sich geleert.

"Oh, wie ist das schön"

WM 2006 - Bild des Tages - 14.06.2006
Freude über das deutsche TorBild: AP

Andernorts wurde in Deutschland weitgehend friedlich gefeiert. Viele Fan-Feste im ganzen Land waren überfüllt. Der Freude nach dem 1:0 von Deutschland gegen Polen in Dortmund durch ein Tor von Oliver Neuville in der Nachspielzeit folgten in vielen Städten bis spät in die Nacht Auto-Korsos mit Hupkonzerten und wehenden schwarz-rot-goldenen Fahnen. Die Schlachtenbummler zogen mit Gesängen wie "Oh, wie ist das schön" und "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin" durch die Innenstädte.

Dauerparty in Berlin

Auf die Straße des 17. Juni in Berlin kamen Mittwochnacht nach Angaben des Senats mehr als 500.000 Menschen. Damit haben seit WM-Beginn am vergangenen Freitag etwa zwei Millionen Fans auf der größten Dauerparty der Republik zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor gefeiert. In Stuttgart und Hamburg feierten jeweils bis zu 70.000 Menschen ausgelassene Fußball-Feste.

Wie in Berlin, wo zeitweise wegen des Ansturms der Massen neun von zwölf Eingängen von der Polizei aus Sicherheitsgründen geschlossen werden mussten, sperrten die Behörden auch in Leipzig, Frankfurt, am Spielort Dortmund, sowie in Hamburg, Kaiserslautern und Mainz Zugänge zu Fan-Festen und Fan-Bereiche. In zahlreichen Städten mussten auch mehrere Hauptverkehrsstraßen gesperrt werden. Die Sicherheitslage war nach übereinstimmenden Polizeiberichten überwiegend ruhig.

Verkehrschaos

Wegen der unmittelbar nach Spielabpfiff gestarteten Auto-Korsos kam es besonders in einigen größeren Städten zu Staus. In Berlin sperrte die Polizei den Kurfürstendamm für den sonstigen Straßenverkehr. Auf der Leopoldstraße in München-Schwabing tanzten und sangen Tausende von Fußball-Fans und brachten den Autoverkehr zum Erliegen. (chr)