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Vorschau 19. Spieltag

21. Januar 2011

Der Hamburger SV hat das Freitagsspiel gegen Eintracht Frankfurt für sich entschieden. Beinahe mehr als über die Partie wurde über die gescheiterte Verpflichtung von Matthias Sammer diskutiert.

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HSV-Spieler Petric im Zweikampf mit einem Frankfurter Gegenspieler. Foto: dapd
HSV-Torschütze Mladen Petric (r.)Bild: dapd
HSV-Spieler Heiko Westermann wird von Frankfurt Martin Fenin gefoult. Foto: dapd
Heiko Westermann (r.) vor dem AbflugBild: dapd

Unbeeindruckt von der Posse um die gescheiterte Verpflichtung von Matthias Sammer hat der Hamburger SV seinen Aufwärtstrend in der Fußball-Bundesliga fortgesetzt. Der HSV gewann das Freitagsspiel zum Auftakt des 19. Spieltags gegen Eintracht Frankfurt verdient mit 1:0 (0:0). Die Hamburger waren über weite Strecken der Partie den stark ersatzgeschwächten Frankfurtern überlegen und wurden in der 65. Minute belohnt: Mladen Petric drückte den Ball aus kurzer Entfernung über die Linie.

"Wir haben die nötige Geduld gehabt", sagte Hamburgs Trainer Armin Veh nach dem Abpfiff. Sein Frankfurter Kollege Michael Skibbe war enttäuscht – über das Ergebnis, nicht seine Mannschaft: "Wir haben gut gekämpft. Für uns wäre mehr möglich drin gewesen."

Sammer bleibt beim DFB

DFB-Sportdirektor Matthias Sammer. Foto: dapd
DFB-Sportdirektor SammerBild: dapd

Für viel Aufregung hatte vor dem Anpfiff der Partie die Personalie Matthias Sammer gesorgt. Der frühere Nationalspieler hatte gesagt, dass er seinen bis 2013 laufenden Vertrag als Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes erfüllen und nun doch nicht in gleicher Position zum HSV kommen werde. "Wir sind enttäuscht und überrascht", sagte der neue Aufsichtsratsvorsitzende der Hamburger, Ernst Otto Rieckhoff. "Es lag ein ausgehandelter Vertrag vor. Sein Rückzug ist für uns nicht nachvollziehbar. Ich habe das Gefühl, dass der DFB Druck auf Sammer ausgeübt hat." Bastian Reinhardt soll nun vorerst Sportdirektor des HSV bleiben.

Haushoher Favorit gegen den Angstgegner

Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund steht mit Blick auf die Tabelle an diesem Samstag (21.01.2011) vor einer leichten Aufgabe. Der BVB bekommt es mit dem VfB Stuttgart zu tun, dem Vorletzten. Und während der Herbstmeister mit dem besten Angriff und der sichersten Abwehr die Liga glänzt, ist der VfB mit nur zwei Punkten die schlechteste Auswärtself und als einziges Team in der Fremde sieglos.

Schlussjubel der Dortmunder Spieler nach dem 3:1-Sieg in Leverkusen (Foto: dpa)
Ganz schön abgehoben: Borussia Dortmund führt einsam die Bundesliga-Tabellenspitze anBild: picture alliance/dpa

Die Statistik hingegen verheißt der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp nichts Gutes. Denn Stuttgart ist so etwas wie ein Angstgegner der Gelb-Schwarzen: Kein Klub gewann häufiger gegen die Borussen als der VfB (38 Mal). Zudem fehlten die Dortmunder Profis Antonio da Silva und Mohamed Zidan wegen einer Infekterkrankung beim Training. "Die Besetzung des Mittelfelds wird problematisch", kommentierte BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Die Stuttgarter müssen derweil auf ihren Nationalspieler Cacau verzichten. Der Stürmer hat Adduktoren-Probleme.

Vertragspoker in Hannover

Ihren Höhenflug wollen die Spieler von Hannover 96 fortsetzen. Der Tabellen-Zweite trifft auf den in der Bundesliga bisher enttäuschenden FC Schalke 04. Gegen diesen Gegner haben die Niedersachsen positive Erinnerungen. Als Tabellen-Siebzehnter besiegte Hannover am 10. April 2010 den damaligen Zweiten Schalke mit 4:2 und legte damit den Grundstein zum Klassenerhalt. Trainer damals wie heute ist Mirko Slomka, dessen Zukunft in Hannover wegen verzögerter Vertragsverhandlungen aber ungewiss ist. Vereinsboss Martin Kind ist darüber zunehmend verärgert. "Meine Empfehlung ist, es möglichst schnell zu klären, damit diese öffentliche Diskussion aufhört", sagte der Vorstandsvorsitzende.

Hannovers Trainer Mirko Slomka applaudiert (Foto: dpa)
Slomka vor VerlängerungBild: picture alliance / dpa

Unter der Woche war ein erneutes Vertragsgespräch zwischen 96-Manager Jörg Schmadtke und Slomkas Berater ohne Abschluss geblieben. Slomka, der die Mannschaft vor einem knappen Jahr übernommen hatte, kündigte inzwischen eine Entscheidung für Anfang nächster Woche an. "Es wäre kurios, wenn es nicht so käme", sagte der Fußball-Lehrer vor der Partie gegen Schalke. Die Königsblauen müssten sich bei einer Niederlage wieder mit dem Thema Abstiegskampf befassen.

Wolfsburg vor Remis-Rekord

Das gilt auch für den Meister von 2009. Der VfL Wolfsburg könnte bei einer Pleite beim FSV Mainz 05 sogar auf den Relegationsplatz abrutschen. Die Mannschaft ist seit acht Runden sieglos und spielte zuletzt siebenmal in Folge unentschieden. Mit einem weiteren Remis würde der VfL den Rekord von Waldhof Mannheim aus der Saison 1984/85 einstellen. Trainer Steve McClaren steht in Wolfsburg auf der Kippe. In den vergangenen Tagen wurden als mögliche Nachfolger Huub Stevens, Martin Jol und Mirko Slomka genannt.

Bei den Mainzern geht es nach dem verpatzten Rückrundenstart (0:1 in Stuttgart) darum, den dritten Platz zu halten. Trainer Thomas Tuchel überraschte aber mit seiner Einschätzung: "Wir haben 33 Punkte gegen den Abstieg. Das erste Ziel eines Klubs wie Mainz muss es sein, nicht abzusteigen und sich in der Bundesliga zu etablieren", sagte er.

FC Bayern mit neuem Saisonziel

Bayern-Stürmer Mario Gomez freut sich (Foto: AP)
Bayern-Stürmer Mario GomezBild: dapd

Die Meisterschaft abgeschrieben, wenn auch nicht offiziell, hat der FC Bayern München. Der Titelverteidiger liegt bereits 16 Punkte hinter Dortmund zurück. "Die Hoffnung auf Platz eins ist ein Stück weit verloren gegangen, darüber brauchen wir nicht mehr reden", sagte Stürmer Mario Gomez. Platz zwei und damit die direkte Champions-League-Qualifikation sei jedoch "realistisch" und ohnehin das ausgegebene Ziel gewesen. Den Weg dorthin soll ein Heimsieg gegen Aufsteiger 1. FC Kaiserlautern ebnen.

Und das sollte auch ein Leichtes sein, gewannen die Münchner doch die letzten fünf Heimspiele mit insgesamt 17 Toren. Zudem holten sie zu Hause die meisten Punkte aller Klubs (20). Doch die Pfälzer gehen gestärkt in die Partie bei den Bayern. Unter der Woche feierten sie durch einen 4:1-Erfolg im DFB-Pokal beim Drittligisten TuS Koblenz den Einzug ins Viertelfinale. Lauterns Kroate Srdjan Lakic traf dreimal, wird aber in München nach seiner Roten Karte am vergangenen Spieltag fehlen.

Freiburg ohne Torjäger

Papiss Demba Cisse von Freiburg spielt den Ball akrobatisch (Foto: dpa)
Akrobat Cisse fällt ausBild: picture-alliance/dpa

Den Schwung aus dem DFB-Pokal möchte auch der 1. FC Nürnberg mitnehmen in die Partie beim SC Freiburg. Die Franken gewannen das Nachholspiel beim hessischen Drittligisten Kickers Offenbach mit 2:0. Gegen die Freiburger soll nun weiteres Selbstvertrauen gewonnen werden. "Ein Punkt ist das Minimalziel", meinte Dieter Hecking, Trainer des Tabellen-Zwölften. Die Freiburger müssen auf zahlreiche Spieler verzichten, darnter ist auch Torjäger Papiss Demba Cisse. Der Senegalese zog sich im Training einen Muskelfaserriss zu. Cisse führt mit 15 Treffern die Torschützenliste der Bundesliga an.

Kellerduell in Köln

Einen weiteren Schritt aus der Krise will Werder Bremen unternehmen. Nach dem Last-Minute-Sieg gegen Freiburg (2:1) wollen sich die Hanseaten mit einem Erfolg beim 1. FC Köln aus dem Tabellenkeller befreien. Doch auch die Kölner sind als Drittletzter unbedingt auf drei Punkte angewiesen. Und da kommen die Bremer gerade recht. Gegen keinen Klub hat Köln so viele Heimsiege (25) gefeiert und Tore geschossen (140) wie gegen Werder.

Abgeschlossen wird der Spieltag am Sonntag (23.01.2011) mit den Begegnungen Borussia Mönchengladbach gegen Bayer Leverkusen und 1899 Hoffenheim gegen FC St. Pauli.

Autor: Stefan Nestler/Arnulf Boettcher
Redaktion: Wolfgang van Kann

Hinweis: DW-Radio berichtet am Samstag (22.01.2011) ab 16.05 Uhr MEZ live vom 19. Spieltag der Fußball-Bundesliga. Ebenfalls am Samstag überträgt DW-Radio die 2. Halbzeit des Abendspiels zwischen dem 1. FC Köln und Werder Bremen live ab 19.30 Uhr MEZ.