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HSV verlässt Abstiegsränge

Sarah Wiertz3. Mai 2015

Ein Glückstor und der Treffer eines Fast-Abgeschriebenen bescheren dem Hamburger SV einen Sieg in Mainz und damit wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Mönchengladbach siegt auswärts in Berlin.

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Bundesliga Mainz gegen Hamburg
Bild: Reuters/Pfaffenbach

Verdient oder unverdient - darum geht es im Abstiegskampf nicht. Was zählt sind Punkte und drei davon hat sich der Hamburger Sportverein aus Mainz mitgenommen. Mit Glück und dank unerwarteter Leidenschaft setzte sich der bis dahin Tabellenvorletzte gegen den FSV Mainz 05 mit 2:1 (1:0) durch. "Das war ein Sieg des Willens", sagte HSV-Trainer Bruno Labbadia.

Ausgerechnet dem bis dahin besten Mainzer Spieler, Julian Baumgartlinger, passierte das Malheur. HSV-Kapitän Heiko Westermann flankte von der rechten Seite in den Strafraum. Der Österreicher sprang hoch und fälschte den Ball mit dem Kopf ab. Dieser segelte unhaltbar über den Mainzer Torwart Karius ins rechte obere Eck (37. Minute). Bitter.

Bis dahin waren die Gastgeber die klar bessere Mannschaft. Die Mainzer hatten immer wieder Tormöglichkeiten, wenn auch keine wirklich gefährliche. Und das war dem Team von Trainer Martin Schmidt auch vorzuwerfen: Der FSV war zu harmlos im Abschluss. Und wenn sie wie bei dem Eigentor kein Glück hatten, kam eben auch noch Pech hinzu. So traf Ja-Cheol Koo in der 69. Minute nur den Pfosten.

Sehenswerter Ausgleich

Fünf Minuten später klappte es dann aber doch: Mainz erzielte den verdienten und sehenswerten Ausgleich. Daniel Brosinski schickte Jairo bis zur Grundlinie, der legte flach zurück in die Mitte. Pablo de Blasis ließ toll durch und Yunus Malli musste aus acht Metern nur noch einschieben - das 1:1.

Bundesliga Mainz gegen Hamburg
Malli (r.) jubelt über seinen TrefferBild: Reuters/Pfaffenbach

Der HSV war wie in der ersten Hälfte eigentlich zu diesem Zeitpunkt weit weg von der Führung. Erneut waren die Mainzer spielbestimmend. Doch beim Hamburger SV war endlich das zu sehen, was sie bisher in dieser Saison so schmerzlich haben vermissen lassen: Leidenschaft.

Matchwinner: Kacar

Zum Matchwinner avancierte dann ausgerechnet ein Spieler, der seit Wochen weiß, dass er beim HSV keine Zukunft hat, da sein Vertrag nicht verlängert wird: Gojko Kacar. Nach einer Ecke, die der Gastgeber nicht konsequent genug klärte, zimmerte der Serbe den Ball aus 18 Metern in zentraler Position durch alle Mann im Strafraum rechts unten ins Netz (87.)

Kurz vor dem Abpfiff war das die Entscheidung. HSV-Trainer Bruno Labbadia, seit drei Spielen im Amt, hat es zumindest geschafft, dass den Hamburgern keine individuellen und schwerwiegenden Patzer mehr unterlaufen und endlich wieder Kampfgeist gezeigt wird. "Man sieht, dass wir wieder vieles gemeinsam machen, so kannst du auch Spiele gewinnen", sagte Abwehrspieler Heiko Westermann, "aber wir sind noch nicht durch. Das nächste Endspiel wartet."

Saisonaus für Soto

Zur Belohnung rücken die Hanseaten vom vorletzten Tabellenplatz auf den 14. vor - allerdings mit nur einem Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge. Die Mainzer (37 Punkte) haben kaum noch Chancen auf die Teilnahme an der Europa League. Was derzeit aber mehr berührt: die schwere Verletzung von Routinier Elkin Soto, der nach einem Zweikampf mit Rafael van der Vaart sein Kniegelenk vollständig ausgerenkt hat. Das bedeutet vermutlich das Karriereaus für den Kolumbianer, dessen Vertrag eigentlich zu Saisonende ausläuft. Der Mainzer Manager Christian Heidel erklärte nach Bekanntgabe der Diagnose jedoch: "Wenn er will, bekommt er sofort einen Vertrag für ein weiteres Jahr."

Bundesliga Mainz gegen Hamburg Elkin Soto
Soto: Komplettschaden im KnieBild: Getty Images/Bongarts/S. Hofmann

100. Bundesligasieg für Favre

Im zweiten Sonntagsspiel entschied ebenfalls ein spätes Tor die Partie. Der eingewechselte Imbrahima Traoré machte das 2:1 (1:1) für die Mönchengladbacher auswärts in Berlin (85.) - und bescherte seinem Trainer Lucien Favre den 100. Sieg in der Bundesliga. Max Kruse hatte die Gäste im Olympiastadion in der 11. Minute in
Führung gebracht, Valentin Stocker glich postwendend aus (13.). Die Borussia bleibt in der Tabelle mit 60 Punkten vor Bayer Leverkusener (58) auf Rang drei - nächste Woche kommt es zum direkten Duell der beiden um die direkte Champions-League-Qualifikation. Für Berlin wird es noch einmal eng im Kampf um den Klassenerhalt. Mit 34 Zählern liegt Hertha nun nur noch vier Punkte vor dem Abstiegs-Relegationsplatz.

Bundesliga Berlin gegen Gladbach Traore
Bild: Getty Images/AFP/T. Schwarz