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Hundeführer von Abu Ghraib wegen Misshandlung verurteilt

22. März 2006
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Ein Hundeführer der US-Armee ist am Dienstag (21.3.) wegen der Misshandlung von Insassen des Militärgefängnisses Abu Ghraib im Irak schuldig gesprochen worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Unteroffizier Michael Smith in den Jahren 2003 und 2004 Gefangene des berüchtigten US-Militärgefängnisses in Bagdad mit seinem Hund eingeschüchtert und bedroht hatte, damit sich diese vor Angst in die Hose machten. Der 24-Jährige wurde für schuldig befunden, einen Erwachsenen und zwei jugendlichen Gefangene misshandelt zu haben. Das Gericht stellte zudem die Tatbestände der Verschwörung, des Pflichtversäumnisses, der Körperverletzung und unsittlicher Handlungen fest.

Wie eine Armee-Sprecherin mitteilte, erwarte Smith eine Gefängnisstrafe von bis zu acht Jahren und neun Monaten. Andere Soldaten, die mit dem Unteroffizier zusammengearbeitet hatten, waren bereits wegen Misshandlungen von Häftlingen zu Gefängnisstrafen von bis zu zehn Jahren verurteilt worden.

Menschenrechtsaktivisten kritisierten am Rande des Prozesses, dass höherrangige Militärs nicht zur Verantwortung gezogen worden seien. "Meiner Meinung nach müssen wir die gesamte Befehlskette nachverfolgen", sagte der Anwalt der Menschenrechtsgruppe Human Rights First, Avi Cover. Die Fotos von wehrlosen Gefängnisinsassen, die mit Hunden bedroht wurden, hatten im Folter-Skandal um Abu Ghraib weltweit Empörung ausgelöst.