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Lifestyle

Hyperhidrose - krankhaftes Schwitzen erfolgreich behandeln

14. August 2014

Auch wenn es vielen Patienten peinlich ist, zum Arzt zu gehen: Die auf Hochtouren arbeitenden Schweißdrüsen lassen sich mit verschiedenen Methoden erfolgreich behandeln. Zuerst macht der Hautarzt Tests, ob es sich tatsächlich um Hyperhidrose handelt. Dann gibt es verschiedene Therapieoptionen:

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Bei starkem Achselschweiß empfiehlt sich ein spezielles Deodorant, ein Antitranspirant mit dem Wirkstoff Aluminiumchlorid. Kommt es zu Hautreizungen, sollte man das Produkt absetzen. Hautärzte bieten auch die Behandlung mit dem Neurotoxin Botulinumtoxin an. Es unterdrückt den Botenstoff Acetylcholin, die Schweißdrüsen sind somit lahmgelegt. Der Effekt hält etwa sechs Monate an. Viele Patienten bekommen gegen die Hyperhidrose auch Tabletten, sogenannte Anticholinergika. Das sind Substanzen, die die Produktion des Botenstoffs Acetylcholin hemmen und damit auch die Schweißproduktion. Zwar wirken die Tabletten umgehend und halten bis zu sechs Stunden an. Nicht selten aber treten Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Verstopfung und Gedächtnisstörungen auf. Bei der Iontopherese tauchen die Betroffenen ihre Hände oder Füße täglich für etwa 15 bis 30 Minuten in eine Wanne mit Wasser, durch das schwacher Gleichstrom fließt. In den Schweißdrüsen kommt es so zu einer Störung des Ionentransports, sodass kein Schweiß die Ausführungsgänge verlässt. Die Therapie ist bei bis zu 81 Prozent der Patienten wirksam. Schließlich stehen verschiedene operative Maßnahmen zur Auswahl. Bei der subkutanen Saugkürettage saugt der Dermatologe ein wenig Fettgewebe aus der Unterhaut weg und entfernt dann die Schweißdrüsen in der Lederhaut. Die Erfolgsraten liegen bei bis zu 90 Prozent, allerdings kann es zu Komplikationen wie Narbenbildung oder Hautverfärbungen kommen. Außerdem kann per minimalinvasiver Operation der Sympathikus-Nerv, der für die Schweißdrüsen der Hände zuständig ist, an beiden Körperseiten durchtrennt werden. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose. Grundsätzlich sollte man bei starkem Schwitzen Kaffee, Tee und scharfe Gerichte meiden. Um die Schweißproduktion zu regulieren, kann Ausdauersport hilfreich sein.