Ich bin der Freistaat!

Ich, Louis I., König von Bayern München, lasse hiermit meinem Fußballvolk kundtun:

Ich habe den FC Bayern nicht gegen seinen Willen erobert. Vielmehr ersuchten mich dessen Herolde Uli und Karl-Heinz flehentlich, dem Verein durch meine Regentschaft königlichen Glanz zurückzugeben, nachdem zuvor ein kapitalistischer Berufsrevolutionär aus Kalifornien den Ruf ruiniert hatte.

Mein Wort ist Gesetz

Ich, Louis I., herrsche absolut. Was ich entscheide, ist Gesetz, darf nicht angezweifelt werden und ist eo ipso, aus sich selbst heraus, weise und richtig. Ich erwarte höchsten Respekt meiner Untergebenen. Meine leiblichen Kinder siezen mich, meine Fußballkinder haben sich an die Anrede zu halten: "Euer Hochwohlgeboren, ehrwürdiger Fußballlehrer, ich bitte das Wort ergreifen zu dürfen."

Ich will die Doppelregentschaft

Ich, Louis I., werde Michael Rensing so lange zwischen den Pfosten stehen lassen, bis das Fußballland verstanden hat, dass Fliegenfänger ein ehrbarer Beruf ist. Ich werde meinen belgischen Untertan Daniel van Buyten so lange die Abwehr desorganisieren lassen, bis die Gegenspieler jeder Mannschaft von Lachkrämpfen geschüttelt spielunfähig werden. Ich werde Franck Ribery so lange durch Nichtbeachtung demütigen, bis er die niederländische Staatsbürgerschaft beantragt und mich vor jedem Abspiel um Rat fragt. Ich werde Mario Gomez und Miroslav Klose so lange am Tor vorbeischießen lassen, bis Bundeskönig Joachim Löw mich auf Knien bittet, ihn abzulösen und eine Doppelregentschaft anzutreten.

In conclusio, für alle Deppen, die es immer noch nicht verstanden haben: Ich, Louis I., ich bin der Freistaat!

Autor: Stefan Nestler

Redaktion: Arnulf Boettcher