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Idealismus und Kompetenz

Katrin Ogunsade28. Mai 2002

Nahezu 800 Millionen Menschen, ein Siebtel der Weltbevölkerung, leiden Hunger. Seit 40 Jahren kämpft die "Deutsche Welthungerhilfe" gegen Armut und Elend. Es ist, trotz allem, eine Erfolgsgeschichte.

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Hunger auf den PhilippinenBild: AP

Seit 1962 förderte die Organisation mehr als 3100 Selbsthilfeprojekte, 820 Projekte für Kinder und Jugendliche sowie 500 Nothilfeprogramme in rund 70 Ländern. Bei der Entwicklungszusammenarbeit sind Wirksamkeit und Nachhaltigkeit die obersten Ziele. Um diese zu erreichen werden alle Projekte und die Zusammenarbeit mit den Partnern immer wieder strengen Qualitätskontrollen unterzogen.

Idealismus und Engagement - das zeichnet viele Menschen aus, die für die Welthungerhilfe arbeiten oder sich in deren Projekten engagieren. Doch diese Eigenschaften allein reichen der Organisation nicht aus, um eine langfristig erfolgreiche Entwicklungsarbeit oder Überlebenshilfe zu garantieren. Die Welthungerhilfe setzt auf Kompetenz und Professionalität, wenn es darum geht Projekte zu planen und durchzuführen.

Kriterien-Katalog

Kleines Kind sammelt Holz in Acailandia, Brasilien
Hunger in LateinamerikaBild: AP

Viele Mitarbeiter und Partner sind Experten aus den Gebieten Landwirtschaft, Ernährungs- und Sozialwissenschaft oder anderen Disziplinen. Neben ihrem Fachwissen verfügen sie außerdem über gute Kenntnisse der Länder, für die sie zuständig sind. Die Projekte sowie alle Planungsverfahren, Arbeitsabläufe und Finanzabwicklungen werden strengen Qualitätskriterien unterlegt, die immer wieder überprüft werden:

Die Organisation hat im Laufe der Jahre einen Katalog von Standards definiert, mit deren Hilfe Projektanträge, laufende sowie abgeschlossene Projekte genau geprüft und beurteilt werden können. Dabei spielt die Zusammenarbeit mit den Partnern vor Ort eine große Rolle. Die Kooperation mit einheimischen Organisationen ist vertraglich geregelt und baut auf den lokalen und regionalen Fähigkeiten auf. Einheimische Wirtschaftsprüfer kontrollieren regelmäßig die Projektfinanzierung, zusätzlich reisen Mitarbeiter aus Deutschland in die entsprechenden Länder, um zum Beispiel die Finanzbuchhaltung zu überprüfen. Die Verwendung der Gelder soll dabei stets nachvollziehbar und transparent bleiben. Denn nur so kann sicher gestellt werden, dass die Mittel auch sinnvoll genutzt werden.

Begegnung mit Menschen

Rund 30 Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika sind es, auf die die Welthungerhilfe den Schwerpunkt ihrer Förderung legt. Hinzu kommen noch etwa 20 weitere Länder, in denen die Kooperation geringfügiger ist. "Ergebnisse zu erzielen und Erfolge zu sehen, das ist das Schöne an der Arbeit", sagt Ute Rössing von der Deutschen Welthungerhilfe. Doch das Wichtigste bei der Arbeit sei immer die Begegnung mit Menschen, "... die Begegnung mit Menschen verschiedener Religionen, mit Buddhisten und Hindus, mit Muslims und asiatischen Christen. Das hat mich immer sehr angeregt, auch die kulturellen Hintergründe zu verstehen und bei der Projektplanung zu berücksichtigen."