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Ifo-Institut: "Politik gegen die Franzosen" muss möglich sein

Präsident Hans-Werner Sinn im Interview mit DW-TV Wirtschaftsminister Wolfgang Clement: "Wir müssen es schaffen, nationale Grenzen zu überwinden"

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"Natürlich ist es sehr schwer, eine Politik gegen die Franzosen zu machen, aber das muss mal geschehen. Es kann nicht immer nur eine Politik zu Lasten der deutschen Unternehmen sein." Das sagte der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo), Hans-Werner Sinn, in einem Interview mit DW-TV. Anlass war der zwischen der EU-Kommission und dem französischen Finanzminister vereinbarte Sanierungsplan des angeschlagenen französischen Konzerns Alstom, der innerhalb von vier Jahren auch Partnerschaften mit privaten Unternehmen ermöglicht.

Frankreich habe sich bereits "die deutsche Pharmaindustrie einverleibt. Das kann jetzt nicht so weitergehen, indem sie Alstom mit riesigen Staatskrediten hochpäppeln, obwohl das Unternehmen ja eigentlich pleite ist", fügte Sinn im deutschen Auslandsfernsehen hinzu. Hier müsse man den Markt wirken lassen und dürfe nicht verhindern, dass Siemens bestimmte Teile von Alstom übernehme.

Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) räumte zum gleichen Thema auf DW-TV einen "Konflikt zwischen nationalen und europäischen Interessen" ein. Clement: "Wir müssen es natürlich in Europa schaffen, die nationalen Grenzen zu überwinden. Das geht aber nur, wenn das unter fairen Bedingungen für alle gilt."

26. Mai 2004
106/04