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Ihre Fotos zum Darwin-Jahr 2009

22. Dezember 2009

Wieviele Arten Pflanzen und Tiere es auf der Welt gibt, können Experten nur schätzen. 10 bis 20 Millionen mögen es sein. Vor allem das Reich der wirbellosen Tiere ist noch ein weißer Fleck auf der Landkarte der Biologen.

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Riesenschildkröte auf den Galapagos-Inseln (Foto: Charles Darwin Research Station)
Bild: Charles Darwin Research Station
Dr. Jason Dunlop, Evolutionsforscher (Foto: DW-TV)
Evolutionsforscher Dr. Jason DunlopBild: DW-TV

Deshalb ist auch schwer zu sagen, wie viele Arten vom Aussterben bedroht sind. "Das ist eines unserer größten Probleme", sagt Dr. Jason Dunlop, Evolutionsforscher am Naturkundemuseum in Berlin. "Bis wir alles ergründet haben, können wir nicht wirklich sagen, welche Arten tatsächlich bedroht sind und welche nicht." Es gebe nicht einmal eine zentrale Datenbank, in der die Forscher ihre Neuentdeckungen erfassen können.

Tarnung als Marienkäfer

Das Darwin-Jahr 2009 war für den Wissenschaftler deshalb eine gute Gelegenheit, das Thema Artenvielfalt ins öffentliche Bewusstsein zu bringen. Von den Fotos, die die Fernsehzuschauer und Internetnutzer der Deutschen Welle geschickt haben, gefallen Jason Dunlop drei besonders gut. Eines ist die Aufnahme einer Spinne, fotografiert von Elza Ikeid aus Russland. Eine so genannte Röhrenspinne.

Männliche Röhrenspinne mit schwarz roter Färbung (Foto: DW-TV)
Die männliche Röhrenspinne setzt die Farbe Rot als Warnsignal ein

"Das Besondere an ihr ist die schwarz-rote Färbung“, erklärt Dunlop, "bei diesem Exemplar handelt es sich um ein Männchen. Die Männchen dieser Spinnenart sehen ganz anders aus als die Weibchen: Die Weibchen sind dreimal so groß und komplett schwarz." Um das Weibchen zu suchen, muss das Männchen seine Erdröhre verlassen in der er lebt. Das ist gefährlich, die Fressfeinde warten, und deshalb tarnt sich die Spinne als ungenießbarer Marienkäfer. Die schwarz-rote Farbe des Männchens ist also ein Warnsignal.

Muscheln als Klimazeugen

Kollektion verschiedener Muscheln (Foto: DW-TV)
Muscheln speichern Klimaveränderungen

Das zweite Bild hat Wolfgang Proestler von den Philippinen geschickt. Es zeigt eine Kollektion verschiedener Muscheln. "Man kann ähnliche Funde auch als Fossilien finden“, sagt Dunlop. „Aufgrund solcher Funde kann man Informationen darüber bekommen, wie das Klima damals war, als die Muscheln gelebt haben. Hat sich das Klima seitdem verändert? War es früher in diesem Gebiet wärmer als heute - oder kälter?“

Die Oleanderschwärmerraupe imitiert einen Schlangenkopf (Foto: DW-TV)
Die Oleanderschwärmerraupe imitiert einen Schlangenkopf

Und das dritte Foto, das Jason Dunlop besonders gelungen findet, stammt von Felix Egli aus Thailand. Es zeigt die Raupe eines Schmetterlings, des Oleanderschwärmers. Dunlop findet diese Raupe besonders interessant, weil sie versucht "wie ein Schlangenkopf auszuschauen." Auch hier also wieder eine Form von Tarnung, mit der die Raupe versucht, Vögel und andere Fressfeinde abzuschrecken.

Alle drei Preisträger erhalten als Dankeschön ein T-Shirt, bedruckt mit wunderschönen Naturfotos, und unsere DVD "Einsteinchens Welt".

Autor: Klaus Dartmann
Redaktion: Marlis Schaum