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Ikone des modernen Menschen

1. Januar 1970

Das Gemälde "Der Schrei" gilt als frühes Meisterwerk des Expressionismus. Der Norweger Edvard Munch (1863 bis 1944) schuf das Bild im Jahr 1893.

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"Der Schrei" von Edvard MunchBild: AP

"Der Schrei" zeigt im Vordergrund auf einer Brücke einen an das Geländer gelehnten Menschen mit weit aufgerissenem Mund und schreckensweiten Augen, der seinen Kopf zwischen den Händen hält. Die Landschaft und der Himmel scheinen mit den Schallwellen zu verschwimmen und bilden einen Kontrast zur schräg nach hinten verlaufenen Brücke. Das Bild gilt als Symbol des ungeschützten modernen Menschen.

Die Version aus dem Munch-Museum misst 83,5 mal 66 Zentimeter. Der Wert des Bildes gilt als unschätzbar. Eine 91 mal 73,5 Zentimeter große Version des Werks hängt im norwegischen Nationalmuseum. Dieses Bild war 1992 von Kunstdieben gestohlen worden und tauchte später wieder auf. Die Täter wurden 1996 zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Wie sonst wohl nur die lächelnde "Mona Lisa" von Leonardo da Vinci ist "Der Schrei" zu einer fast überall auf der Welt bekannten Ikone der Kunst geworden. Die ungebrochene Anziehungskraft des Munch-Werkes ist mit einer oft überwältigenden und leicht verständlich wirkenden Darstellung von Verzweiflung, Angst oder Besessenheit zu erklären. Munch selbst, der 1944 im Alter von 81 Jahren starb, litt an seinen Seelenregungen und arbeitete vor allem gegen Ende seines Lebens immer mehr in selbst gewählter Isolation. (dpa)