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Oscar-Chance für "Im Labyrinth des Schweigens"

18. Dezember 2015

Der deutsche Film "Im Labyrinth des Schweigens" hat seine Chancen auf den "Auslands-Oscar" weiter verbessert. Der Film von Regisseur Giulio Ricciarelli widmet sich der Vorgeschichte der Frankfurter Auschwitz-Prozesse.

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Filmstill aus "Im Labyrinth des Schweigens" (Foto: Foto: Heike Ulrich/CWP Film/Universal Pictures/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Ulrich/CWP Film/Universal Pictures

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81 Länder hätten sich mit ihren Beiträgen um den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film beworben, teilte die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) in Beverly Hills mit. Insgesamt neun Kandidaten haben es schließlich in die engere Auswahl, auf die so genannte "Shortlist", geschafft. Auch der deutsche Beitrag "Im Labyrinth des Schweigens" ist darunter. Regisseur Giulio Ricciarelli widmet sich darin einem juristischen Meilenstein in der Aufarbeitung des Holocaust: den Frankfurter Auschwitz-Prozessen.

Er erzählt die (erfundene) Geschichte eines jungen Staatsanwaltes (gespielt von Alexander Fehling), der in den frühen Wirtschaftswunderjahren der Bundesrepublik Deutschland nach Zeugen und Tätern der Verbrechen im Konzentrationslager Auschwitz sucht - und dabei auf große Widerstände stößt. Laut Auslandsvertretung des deutschen Films hat die Produktion in den USA bisher knapp 740.000 US-Dollar eingespielt.

Die Schauspieler Johann von Bülow (von links nach rechts), Friederike Becht, Regisseur Giulio Ricciarelli, und die Schauspieler Andre Szymanski und Alexander Fehling stehen am 04.11.2014 in Frankfurt am Main (Hessen) vor der Premiere des Films "Im Labyrinth des Schweigens" auf dem roten Teppich (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)
Giulio Ricciarelli (Mitte) und die Hauptdarsteller bei der Deutschlandpremiere des FilmsBild: picture-alliance/dpa/F. Rumpenhorst

Vor allem europäische Filme auf der Shortlist

Sechs weitere Filme aus Europa haben es in die Vorauswahl geschafft: "Mustang" (Frankreich), "Son of Saul" (Ungarn), "War" (Dänemark), "Viva" (Irland), "Die Kinder des Fechters" (Finnland) und "Das brandneue Testament" (Belgien). Der begehrten Auszeichnung ein weiteres Stück näher gerückt sind zudem "Der Schamane und die Schlange" (Kolumbien) sowie "Theeb" (Jordanien). Die Beiträge aus Ungarn, Belgien, Frankreich und Finnland sind bereits Kandidaten für den Golden Globe in der Kategorie des besten ausländischen Films. Das ungarische Holocaust-Drama "Son of Saul" von Regisseur László Nemes hatte beim Filmfestival in Cannes bereits den Großen Preis der Jury gewonnen.

Filmstill aus "Son of Saul" von László Nemes (Quelle: http://www.festival-cannes.com/en/festivalServices/filmFiles/3.html)
"Son of Saul" von László Nemes geht für Ungarn ins RennenBild: Festival de Cannes 2015

Die 88. Oscars werden am 28. Februar 2016 verliehen. Sechs Wochen vorher, am 14. Januar, gibt die AMPAS bekannt, welche fünf Kandidaten endgültig nominiert werden und ins finale Rennen um die Oscars gehen. Bei der vergangenen Verleihung hatte es der deutsche Film "Die geliebten Schwestern" von Dominik Graf nicht auf die Shortlist geschafft. Der "Auslands-Oscar" ging erst dreimal nach Deutschland: 1980 ("Die Blechtrommel" von Volker Schlöndorff), 2003 ("Nirgendwo in Afrika" von Caroline Link) sowie 2007 ("Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck).

nf/ld (dpa,afpd,epd)