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Im Zeichen der Hoffnung

Thomas Kirschning4. Januar 2003

Das Aktienjahr 2002 verlief ziemlich katastrophal. Auch jetzt noch drückt der drohende Irak-Krieg auf die Kurse. Trotzdem gibt es hoffnungsvolle Anzeichen für einen Aufwärtstrend.

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Wird es 2003 weniger Bruchlandungen geben?Bild: AP

Nach den schwachen Börsenjahren 2000 und 2001 sind die Kurse an den internationalen Aktienmärkten auch 2002 weiter kräftig gefallen. Große Unternehmensinsolvenzen einerseits und eine tiefgreifende Vertrauenskrise in die Bilanzierungspraxis amerikanischer Unternehmen andererseits wirkten sich auf die Märkte in Europa negativ aus.

Neben der Angst vor neuen Terroranschlägen belastete zusätzlich die Unsicherheit über die politische Entwicklung im Nahen Osten. Schließlich boten die schwache konjunkturelle Verfassung und überwiegend schlechte Unternehmensergebnisse ein negatives fundamentales Umfeld. Besonders betroffen war der deutsche Aktienmarkt mit Kursverlusten von fast 44 Prozent. Unter den 30 DAX-Werten gab es keinen Gewinner.

Entwicklung im Irak entscheidend

Die Chancen für ein besseres Börsenjahr 2003 stehen allerdings nicht schlecht. Entscheidend für eine nachhaltige Erholung wird die Entwicklung im Irak und der Weltkonjunktur sein. Symptomatisch dafür ist der erneute Rückgang des amerikanischen Indexes für das Verbrauchervertrauen, der sich zuletzt wieder seinem Neun-Jahres-Tief genähert hat. Die Risiken für ein weiteres Abgleiten der Konjunktur sind daher noch nicht gebannt.

Dieser Knoten könnte sich aber mit der Beendigung der militärischen Auseinandersetzung am Golf lösen, mit positiven Effekten für das Investitionsverhalten der Unternehmen, das Verbrauchervertrauen und damit für die Börse. Mit den bereits eingeleiteten Sanierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen haben die Unternehmen bereits wichtige Vorraussetzungen zur Steigerung ihrer Gewinne geleistet.

Besserung im zweiten Halbjahr

Nach per Saldo nochmals leicht fallenden Renditen an den europäischen Rentenmärkten ist in den nächsten Monaten im großen und ganzen mit einer Seitwärtsbewegung zu rechnen. Zuletzt stiegen die Kurse von Bundesanleihen, weil viele Anleger aus Angst vor einem Krieg und Furcht vor einer dauerhaft schwachen Wirtschaft ihr Geld in Sicherheit bringen wollten. Da sich der Preisauftrieb geringfügig verstärkt, rechnen Volkswirte nicht mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank. Gleichzeitig beginnt sich die wirtschaftliche Lage im zweiten Halbjahr zu verbessern.