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Immer weniger Kinder können schwimmen

11. Oktober 2003
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Immer weniger Schüler können schwimmen. "In den 70er Jahren waren noch 95 bis 98 Prozent der Kinder einer vierten Grundschulklasse schwimmfähig, heute sind es Stichproben zufolge nur noch 70 bis 75 Prozent", sagte der Präsident der Deutschen Lebens- Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Klaus Wilkens, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Hannover. Wesentlicher Grund für den Rückgang sei die Schließung von Bädern, erklärte Wilkens.

Aus Geldnot schlössen viele Kommunen Schwimmbäder, vor allem Lehrschwimmbecken seien betroffen. "So haben einige Schulen gar nicht die Möglichkeit, Schwimmunterricht zu erteilen." Schätzungen zufolge hätten in den vergangenen 10 Jahren 10 bis 20 Prozent aller Bäder dicht gemacht. "Ich kann ja verstehen, dass ein Kämmerer versucht zu sparen - aber dies ist kurzsichtig", sagte Wilkens. "Wenn es weniger Bäder gibt, muss man sich nicht wundern, wenn die Ertrinkungszahlen wieder hochgehen."

Fehlende Bäder brächten immer mehr Menschen dazu, an unbewachten Teichen oder Seen ins Wasser zu gehen. In den ersten acht Monaten dieses Jahres sind nach DLRG-Angaben 542 Menschen in Deutschland ertrunken, 52 mehr als im Vorjahreszeitraum. 414 seien in unbewachten Binnengewässern ums Leben gekommen. 57 der Opfer waren Kinder bis 15 Jahren.