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In drei Minuten ins Finale

5. Mai 2009

Manchester United besiegt Arsenal London auch im Rückspiel und träumt davon, Geschichte zu schreiben. Noch nie verteidigte eine Mannschaft ihren Champions-League-Titel. Ballack hofft mit Chelsea.

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Arsenal van Persie foult Manchesters Ronaldo (Foto: AP)
Manchesters Bester: Ronaldo (re.) war oft nur durch Fouls zu stoppen. Hier durch Van PersieBild: AP

Seit 27 Spielen war Arsenal London im eigenen Stadion in der Königsklasse unbesiegt. In der Meisterschaft hat das Team seit dem 21. Dezember 2008 daheim kein Tor mehr kassiert und dann das – 1:3 im Champions-League-Halbfinal-Rückspiel gegen Manchester United.

Nach einer Stunde standen die ersten Arsenal-Fans auf und gingen. Gerade hatte Cristiano Ronaldo das 3:0 erzielt, mehr konnten manche Fans nicht ertragen. Sie hatten einen Klassenunterschied gesehen. Das Hinspiel hatte Manchester gegen Arsenal London knapp mit 1:0 gewonnen, bereits in diesem Spiel gab es keine einzige Torchance für die "Gunners", doch im Rückspiel kam es noch viel dicker.

Drei Minuten brachten die Entscheidung

Arsenals Torhüter Almunia kassier das 0:1 (Foto: AP)
Arsenals Torhüter Almunia erlebte schon bessere TageBild: AP

Arsenal beherrschte genau acht Minuten das Spiel, dann schlug ManU zum ersten Mal zu: Der auffällige Ronaldo setzte sich über links durch, flankte flach in die Mitte, Arsenal-Verteidiger Kieran Gibbs rutschte aus, und Ji-Sung Park schoss zum 1:0 für die Gäste ein. Von diesem Rückschlag sollten sich die Hausherren nicht mehr erholen. Manchester kontrollierte die Partie nun und steuerte Tempo und Angriffe nach Belieben. Nur drei Minuten später dann das 2:0. Ronaldo läuft aus 28-Metern halbrechter Position in seiner unnachahmlichen Art zu einem Freistoß an und trifft ins Tor. Arsenal-Keeper Manuel Almunia hätte diesen Ball allerdings halten müssen. Ein klarer Torwartfehler.

Die junge Mannschaft von Trainer Arsene Wenger erholte sich nicht mehr von diesem Schock. Die Gegentore wirkten wie Blei an ihren Füßen. Bei jedem Schritt, schien ihnen bewusst zu werden, dass sie nun vier Tore brauchen, um doch noch ins Finale der Königsklasse einzuziehen.

Jubel um Manchesters Doppeltorschützen Ronaldo (Foto: AP)
Party um Ronaldo (2. v. li.)Bild: AP

Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild nicht. ManU war die reifere, die durchschlagskräftigere Mannschaft, Arsenal erspielte sich kaum Chancen. Die endgültige Entscheidung fiel nach einer Stunde. Ronaldo schloss einen mustergültigen Konter zum 3:0 ab. Der Elfmeter-Treffer für Arsenal durch Robin van Persie nach einer Notbremse von Manchesters Darren Fletcher, der für diese Aktion Rot sah, war nicht mehr als Ergebniskosmetik. Am Ende blieb es beim 1:3. Während Arsenal weiter darauf warten muss, endlich einmal die Königsklasse zu gewinnen, steht Manchester jetzt vor dem ganz großen Coup, der Verteidigung des Champions-League-Titels. Das hat bisher noch kein Team geschafft.

Chelsea oder Barcelona?

Zweikampf zwischen Barcelonas Xavi und Madrids Raul (Foto: picture-alliances)
6:2 für Xavi (li.) und Barca bei Raul und MadridBild: picture-alliance/ dpa

Wer wird nun der Finalgegner von Manchester United? Der FC Barcelona oder der FC Chelsea? Mit 6:2 hatte der spanische Tabellenführer am Samstag in der Meisterschaft Erzrivale Real Madrid deklassiert. "Das war eine wunderbare Nacht, eine der glücklichsten meines Lebens", jubelte Barca-Coach Josep Guardiola. Mit Blick auf das Champions League-Spiel am Mittwochabend fügte er aber eilig hinzu: "Nun müssen wir in London ein gutes Spiel nachlegen, um uns auch international zu beweisen."

Spätestens seit diesem Sensationssieg wird dem FC Chelsea wohl klar sein, dass das Rückspiel im eigenen Stadion nicht einfach werden wird - trotz des torlosen Unentschieden im Hinspiel. "Wir dürfen uns nicht den kleinsten Fehler erlauben", warnt Chelseas Trainer Guus Hiddink. Der Holländer wird gegen die beste Offensiv-Mannschaft der Welt wieder auf eine kompakte Abwehr, schnelle Konter und den Kampfgeist seiner Spieler setzten. Mit dabei sein wird auch ein Deutscher - Michael Ballack.

Autor: Benjamin Wüst
Redaktion: Julian Rohn