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Politik

In Ghana zeichnet sich ein Machtwechsel ab

9. Dezember 2016

In Ghana hat sich der Oppositionskandidat Akufo-Addo bereits zum Sieger der Präsidentenwahl erklärt. Aktuelle Auszählungen scheinen das zu bestätigen: Er erhielt 53 Prozent. Amtsinhaber Mahama liegt deutlich zurück.

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Ghana oppositioneller Kandidat Nana Akufo-Addo
Bild: picture-alliance/AP Photo/S. Alamba

Im westafrikanischen Staat Ghana deutet sich ein Verschiebung der Machtverhältnisse an. Nach jüngsten Auszählungen setzte sich der Oppositionskandidat Nana Akufo-Addo bei der Präsidentschaftswahl mit 53 Prozent der Stimmen durch. Auf Amtsinhaber John Dramani Mahama entfielen demnach 45,15 Prozent. Akufo-Addo und seine Neue Patriotische Partei (NPP) hatten bereits am Donnerstag - einen Tag nach der Wahl - ihren Sieg verkündet. Regierungsanhänger und Wahlbeobachter kritisierten dies scharf.

Der 72-jährige Nana Akufo-Addo, der bereits zum dritten Mal antrat, rief tausenden Anhängern vor seiner Residenz in Accra zu: "Die Vorsitzende der Wahlkommission hat erklärt, dass sie mehr Zeit zum Abschluss ihrer Arbeit braucht. Aber wir von der Neuen Patriotischen Partei (NPP) vertrauen gelassen darauf, einen wichtigen und historischen Sieg errungen zu haben." Die Wahlkommission teilte mit, die Endergebnisse der Wahl würden erst in 72 Stunden vorliegen. Das erhöhte die Spannungen unter den Anhängern des Regierungs- und des Oppositionslagers. 

Zu der Präsidentenwahl waren am Mittwoch 15 Millionen Stimmberechtigte aufgerufen. Sollte keiner der Kandidaten auf Anhieb mehr als 50 Prozent der Stimmen erreichen, findet Ende Dezember eine Stichwahl statt.    

Vorwürfe gegen Wahlkommission

Akufo-Addos Oppositionspartei macht die Regierung für eine Reihe von Korruptionsfällen verantwortlich. Einige NPP-Anhänger beschuldigten zudem die Wahlkommission, nicht unabhängig zu sein und die Bekanntgabe der für den Amtsinhaber ungünstigen Ergebnisse hinauszuzögern. Die Regierungspartei weist dies als "böswillige Propaganda" zurück. Ebenfalls am Mittwoch wurde in Ghana ein neues Parlament gewählt. 

In Ghana wurde 1992 ein Mehr-Parteien-System eingeführt. Das westafrikanische Land gilt als demokratisches Vorbild auf dem Kontinent. Der Öl-, Gold- und Kakaoexporteur Ghana ist aber nach einer vorübergehenden wirtschaftlichen Erholung derzeit wegen hoher Schulden wieder in der Krise.

SC/haz/kle (kna, afp, rtre)