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Dschihadist gegen Botschafter

13. Mai 2014

Fast einen Monat lang war der jordanische Botschafter al-Itan in der Gewalt seiner Entführer in Libyen. Jetzt wurde er freigelassen. Im Gegenzug wurde ein libyscher Dschihadist aus dem Gefängnis in Jordanien entlassen.

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Der jordanische Botschafter Fawaz al-Itan nach seiner Freilassung (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Der im April in Libyen entführte jordanische Botschafter Fawas al-Itan (Artikelbild) ist wieder frei. Er sei wohlauf und bereits auf dem Weg in sein Heimatland, sagte der jordanische Außenminister Nasser Judeh dem Staatsfernsehen.

Vermummte Täter in zwei Autos hatten Mitte April al-Itans Konvoi in der libyschen Hauptstadt Tripolis angegriffen und den Diplomaten verschleppt. Sein Fahrer wurde bei dem Überfall durch Schüsse verletzt.

Botschafter gegen Extremisten ausgetauscht

Außenminister Judeh gab bekannt, dass der in Jordanien inhaftierte libysche Dschihadist Mohammed al-Dersi im Gegenzug freigelassen worden sei. Ein Flugzeug habe al-Dersi in die libysche Hauptstadt Tripolis gebracht. Dessen Freilassung hatten die Entführer verlangt. Al-Dersi war in Jordanien zu lebenslanger Haft verurteilt worden und saß bereits sieben Jahre lang im Gefängnis. Der Libyer soll 2006 an der Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags am Flughafen von Amman beteiligt gewesen sein. In dieser Zeit hatten militante arabische Islamisten, die sich im benachbarten Irak zusammengerottet hatten, mehrere Anschläge in Jordanien verübt. Das jordanische Nachrichtenportal "Ammonnews" berichtete, bei den Entführern handele es sich um Angehörige von al-Dersis Stamm. Diese hätten in den vergangenen Wochen ein Angebot von Al-Kaida-Terroristen abgelehnt, die ihnen die jordanische Geisel angeblich für viel Geld hatten abkaufen wollen.

Vor wenigen Wochen waren in Libyen auch ein Botschaftsmitarbeiter und ein Diplomat aus Tunesien entführt worden. Die Täter verlangten die Freilassung zweier Libyer, die wegen Terrorverdachts in Tunesien festgehalten werden.

as/jj (afp, ape, rtre,dpae)