1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Indiens Premierminister in Washington erwartet

10. November 2001

US-Präsident George W. Bush empfängt am Freitag in Washington den indischen Regierungschef Atal Behari Vajpayee. Indien wünscht Gegenleistungen für die Unterstützung der USA in der Anti-Terror-Koalition.

https://p.dw.com/p/1LsY
Atal Bihari VajpayeeBild: AP

Im Zentrum der Gespräche wird voraussichtlich der Kampf gegen den internationalen Terrorismus stehen. Indien unterstützt das Vorgehen der USA in Afghanistan, erwartet aber, dass auch die Moslemmilizen im Kaschmir-Konflikt als "Terroristen" bezeichnet werden. Weitere Themen bei dem Treffen dürften die Zukunft Afghanistans sein sowie die indische Forderung nach einer Aufhebung der Beschränkungen für Technologie, die für Atomkraft oder -waffen genutzt werden kann. Erst kürzlich haben die USA Sanktionen gegen Indien und Pakistan gelockert, die die USA nach den Atombombentests der beiden Staaten 1998 verhängt hatten.

Der Kaschmir-Konflikt

Die Gebirgsregion Kaschmir ist zwischen Pakistan und Indien seit Jahrzehnten umstritten. Die beiden Nuklearmächte führten bereits zwei Kriege um die gut 300 Kilometer von der afghanischen Grenze entfernte Himalaja-Region. Nach dem Ende des letzten Waffengangs bestätigten beide Seiten 1971 die Demarkationslinie, die die Region seit der Entstehung Pakistans 1947 teilt. Seit 1989 kämpfen im größeren, zu Indien gehörigen Teil mehrere islamische Gruppen für den Anschluss an Pakistan. Indien wirft Pakistan vor, über die Grenze hinweg "Terroristen" zu unterstützen. Dem Guerillakrieg sind Schätzungen zufolge bis zu 60.000 Menschen zum Opfer gefallen.

Das Gespräch zwischen Bush und Vajpayee dient daher auch als Vorbereitung eines Treffens von Bush mit dem pakistanischen Staatschef Pervez Musharraf am Samstag. Pakistan gilt als der wichtigste Verbündete der USA im Kampf gegen die afghanische Taliban-Miliz. (im)