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Indisch-pakistanischer Fußball - auch im Netz

Ana Lehmann und Hasso Anwer17. Juni 2005

Fußballturniere zwischen den Nationalmannschaften von Indien und Pakistan sollen dazu beitragen, das politische Verhältnis zu kitten. Die Internet-Seiten dazu werden von zwei jungen Fans in Deutschland gemacht.

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Aufwärmen muss seinBild: AP

In Pakistan findet derzeit ein Fußball-Event statt, das es so bisher noch nicht gegeben hat: Die Nationalmannschaften von Indien und Pakistan stehen sich in einer Serie von drei Freundschaftsspielen gegenüber. Am Samstag (18.6.2005) findet im pakistanischen Lahore das Endspiel statt. Für Fans des südasiatischen Fußballs gibt es zwei ganz besondere Informationsquellen: Die wichtigsten Internetseiten des indischen und pakistanischen Fußballs werden in Deutschland gemacht.

Geschehen und Geschichte

Arunava Chaudhuri ist 28 Jahre alt und studiert Medienwissenschaften in Düsseldorf. Auf seiner Internet-Seite "indianfootball.com" informiert er Fußballfans weltweit über das aktuelle Geschehen und die Geschichte des indischen Fußballs.

Was vor sieben Jahren als Spaßgeschichte begann, entwickelte sich zu einer ernstzunehmenden Internetpräsenz. Die Resonanz war von Anfang an so groß, berichtet Arunava, dass er motiviert war, das Angebot auszubauen. Dazu brauchte er bald Unterstützung. Inzwischen arbeitet ein Team von fünf Leuten an der Website.

"Das Internet ist ein Medium, in dem man immer versuchen muss aktuell zu sein - aktueller als Zeitungen oder Magazine. Wir merken, dass wir inzwischen für viele Zeitungen und TV-Sender die Hauptquelle über den indischen Fußball geworden sind, obwohl wir gar nicht dort vor Ort sind", sagt Arunava Chaudhuri.

Mit Begeisterung dabei

Malik Riaz Hai Naveed ist 17 Jahre alt und geht in Neuss zur Schule. Der Sohn pakistanischer Eltern interessiert sich auch schon lange für Fußball auf dem indischen Subkontinent. Nach dem Vorbild von "indianfootball.com" hat er vor zwei Jahren ein Internet-Portal für den pakistanischen Fußball ins Leben gerufen: "footballpakistan.com".

"Wenn jetzt eine große Tournee läuft, wie die Freundschaftsspiele, dann hänge ich mich so richtig rein, dann rufe ich in Pakistan an, frage den Trainer, wie es läuft, und dann die Spieler, ob ich ein Interview führen könnte", erzählt Malik Riaz Hai Naveed.

Die Freundschaftsspiele zwischen Indien und Pakistan haben Arunava und Malik einen Anlass gegeben zusammenzuarbeiten. Pläne habe es schon vorher gegeben, erklärt Malik. Im Vorfeld der Tour haben sich dann beide überlegt, eine gemeinsame Seite zu der so genannten Indo-Pak Series 2005 zu entwickeln.

Fußball soll Volkssport werden

Der Sport dient Indien und Pakistan dazu, die bilateralen Beziehungen zu verbessern, seitdem der Friedensprozess zwischen beiden Ländern in Bewegung gekommen ist. Besonders die populären Sportarten Cricket und Hockey hatten zuvor den politischen Annäherungsprozess unterstützt. Nun tut auch der Fußball seinen Teil dazu. Er hat in Südasien zwar eine lange Tradition, ist bisher aber noch nicht zu einem Volkssport geworden. Auch im Ausland sind indische und pakistanische Kicker noch weitgehend unbekannt. "Genau das wollen wir verändern", sagt Arunava.