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Indonesien und Malaysia wollen Guantanamo-Häftlinge aufnehmen

2. Februar 2009

Barack Obama ließ keine Zeit verstreichen. Nur wenige Stunden nach seinem Amtsantritt ordnete der neue US-Präsident die Schließung des berüchtigten Gefangenenlagers Guantanamo auf Kuba an. Doch wohin mit den Gefangenen?

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Ungewisse Zukunft: Ein Häftling im US-Gefangenenlager Guantanamo auf KubaBild: AP
Anschlag in Bali
Über 180 Menschen waren bei den Bali-Attentaten 2002 ums Leben gekommenBild: AP

Rund 250 Häftlinge befinden sich derzeit noch in Guantanamo. In Deutschland wird bereits heftig über die Frage gestritten, ob die Bundesrepublik ehemalige Gefangene aufnehmen sollte oder nicht. Indonesien und Malaysia dagegen haben ihre Entscheidung schon getroffen. Beide Länder wollen explizit ihre Staatsangehörigen zurück in die Heimat holen. Darunter befindet sich auch der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge auf Bali von 2002. Terror-Experten kritisieren jetzt die geplante Rückholaktion und warnen vor Risiken.

Ungewissheit auch über weiteres US-Gefangenenlager

Barack Obama in Afganistan
US-Präsident Obama will die Truppen in Afghanistan verstärken - doch was passiert mit den Gefangenen?Bild: AP

Mit der Schließung des Lagers in Guantanamo ist das heikle Thema amerikanischer Internierungslager für Terrorverdächtige noch nicht erledigt. Denn im afghanischen Bagram gibt es noch ein weiteres vergleichbares Gefängnis. Allerdings liegt es in einem Land, in dem Krieg geführt wird, deshalb gelten in diesem Fall andere Maßstäbe. Obama will den Kampf gegen die Taliban sogar noch entschlossener weiterführen als sein Vorgänger, schon deshalb wird es eine einfache Schließung des Gefangenenlagers nicht geben. Allerdings: Auch diese Einrichtung wird von Menschenrechtlern heftig kritisiert.

Neue Gewaltwelle auf Sri Lanka

Sri Lankische Armee vor einer zerstörten Kirche
Sri Lankas Armee rückt immer weiter gegen die tamilischen Rebellen vorBild: AP

Seit mehr als 25 Jahren herrscht Bürgerkrieg in Sri Lanka. Seitdem kämpfen die sogenannten "Befreiungstiger von Tamil Eelam" für einen eigenen Tamilen-Staat im Norden der Insel. In den vergangen Wochen hat sich die Lage deutlich verschärft - Regierungstruppen starteten eine großangelegte Militäroffensive gegen LTTE-Hochburgen und drängten die Rebellen immer weiter zurück. In der umkämpften Region halten sich nach Angaben von Hilfsorganisationen auch rund 250.000 Zivilisten auf. Immer wieder geraten auch sie zwischen die Fronten. So wurden am Sonntag mindestens neun Menschen bei Artillerieangriffen auf ein Krankenhaus im LTTE-Gebiet getötet, mehr als 20 weitere wurden verletzt. Die LTTE beschuldigt die srilankische Armee, für die Angriffe verantwortlich zu sein. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es allerdings nicht. "Es ist sehr schwer, die Nachrichtenlage einzuordnen", sagt Joachim Schlütter - der Leiter der Friedrich-Ebert-Stifung in Colombo - im Gespräch mit dem FOKUS ASIEN. "Denn man weiß nie, was wirklich wahr ist und was Propaganda - sei es von der einen oder der anderen Seite."

Redaktion: Esther Broders / Thomas Latschan