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Indonesischer Botschafter: Tsunami-Katastrophe könnte den Anfang einer Lösung des Aceh-Konflikts näher bringen

6. Januar 2005

Marmuk Widodo im Interview von DW-TV

https://p.dw.com/p/65Ey


"Der Waffenstillstand in Aceh ist meiner Ansicht nach zustande gekommen, weil beide Seiten hoffen, damit die Hilfsmaßnahmen nach der Flutkatastrophe zu erleichtern. Ein dauerhafter Waffenstillstand müsste Teil einer Gesamtlösung für den Konflikt sein, aber derzeit sehe ich nichts, was uns in diese Richtung bringt. Vielleicht könnte uns diese Naturkatastrophe dem Anfang einer Lösung des Konflikts näher bringen." Das sagte Marmuk Widodo, Indonesischer Botschafter in Deutschland, in einem Interview von DW-TV. Seit 1976 ist die Region im Norden Indonesiens Schauplatz eines Bürgerkriegs. Den Kämpfen zwischen der Unabhängigkeitsbewegung "Freies Aceh" (GAM) und der indonesischen Zentralregierung fielen bislang mehr als 10.000 Menschen zum Opfer.


Eine politische Annäherung seines Landes an die USA, die sich umfassend an den Hilfsmaßnahmen für die Flutopfer beteiligen, schloss Widodo im deutschen Auslandsfernsehen aus. Die US-Regierung wirft Indonesien mangelnde Unterstützung gegen den Terrorismus vor. Die USA, betonte Widodo, seien lediglich eine von vielen Nationen aus der internationalen Gemeinschaft, die Indonesien Hilfe angeboten hätten. "Die Zusammenarbeit mit den USA entstand vor allem aus humanitären Gründen", so der Botschafter. "Ich glaube nicht, dass diese Zusammenarbeit die politischen Beziehungen beeinflussen wird, die wir bislang zu den USA haben."


Ein Thema der am heutigen Donnerstag in Jakarta beginnenden internationalen Hilfskonferenz wird laut Widodo die Einrichtung eines Frühwarnsystems sein, um im Fall ähnlicher Naturkatastrophen in dieser Region besser gewappnet zu sein.

6. Januar 2005
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