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Indonesischer Top-Terrorist getötet

10. März 2010

Er soll die Terroranschläge auf Bali geplant und eine der Bomben gezündet haben, die 2002 auf der Ferieninsel hunderte Touristen tötete. Zehn Millionen Dollar Kopfgeld waren auf ihn ausgesetzt. Jetzt ist Dulmatin tot.

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Dulmatin auf einem Fahndungsfoto (Foto: AP)
Terrorist Dulmatin wurde bei einem Anti-Terroreinsatz in Jakarta getötetBild: AP

Einer der meistgesuchten Terroristen Asiens ist bei einem Einsatz der Anti-Terroreinheit in Indonesien getötet worden. Der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono bestätigte am Mittwoch (10.03.2010) bei einem Besuch in Australien, dass der Terrorist unter den drei Todesopfern einer Razzia am vergangenen Dienstag war. Der Anti-Terror-Einsatz in Jakarta und Umgebung kam eineinhalb Wochen vor dem Besuch von US-Präsident Barack Obama in Indonesien.

Zwei Nachtclubs wurden hier in die Luft gesprengt (Foto: dpa)
Denkmal für die Opfer der Bombenanschläge 2002 in Kuta auf BaliBild: AP

Dulmatin war einer der wichtigsten Hintermänner der tödlichen Anschläge auf Bali 2002. Ihm wurde vorgeworfen, an der Planung und Ausführung der Anschläge beteiligt gewesen zu sein. Dabei kamen 202 Menschen ums Leben, vor allem Australier. Unter den Toten waren auch sechs Deutsche.

Festnahmen und zehn Millionen Dollar Kopfgeld

Ende Februar wurden rund 20 Terrorverdächtige in der Provinz Aceh festgenommen. Sie sollen dort einer Zelle von Jemaah Islamiyah angehört haben, einer Terrororganisation mit Verbindungen zu Al Kaida. Ihre Aussagen sollen die Behörden auf die Spur von Dulmatin gebracht haben. Der Terrorist, der wie viele Indonesier nur einen Namen hat, war eine Führungsfigur von Jemaah Islamiyah, auf deren Konto in Südostasien zahlreiche Anschläge gehen.

Die US-Bundespolizei FBI hatte ein Kopfgeld von zehn Millionen Dollar (7,3 Millionen Euro) auf den 39-Jährigen ausgesetzt. Er galt als Spezialist für den Bombenbau, der in Al Kaida-Lagern in Afghanistan ausgebildet wurde. Dulmatin soll sich in den letzten Jahren vor allem im muslimischen Süden der Philippinen versteckt haben. Die dortige Polizei glaubte vor zwei Jahren schon einmal, seine Leiche gefunden zu haben, doch stellte sich diese Annahme nach einer DNA-Analyse als falsch heraus.

Der Terror von Jemaah Islamijah

Luxushotels in Jakarta im Juli 2009 (Foto: AP)
Anschläge auf zwei Luxushotels in Jakarta im Juli 2009Bild: AP

Die Extremistenorganisation Jemaah Islamijah kämpft für die Errichtung eines Gottesstaats in den muslimischen Ländern Südostasiens. Ihr werden Verbindungen zu Al Kaida nachgesagt. Die letzten der Gruppe zugeschriebenen Anschläge ereigneten sich im Juli 2009, als zwei Selbstmordattentäter in zwei Luxushotels in Jakarta sieben Menschen mit in den Tod rissen.

Autor: Stefanie Zießnitz (dpa, afp, ap, rtr)

Redaktion Annamarie Sigrist