1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Infektionswelle ebbt ab

30. September 2012

Experten suchen weiter nach der Ursache der massenhaften Magen-Darm-Erkrankungen in Ostdeutschland. Der Höhepunkt der Epidemie ist laut Behörden überwunden. Dabei war die Zahl der Erkrankungen zuletzt noch gestiegen.

https://p.dw.com/p/16HkJ
Eine Laborantin vergleicht Bakterienkulturen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Nach ersten Hinweisen auf eine Lebensmittelvergiftung suchen die Experten der so genannten Task Force weiter nach der genauen Quelle der Infektion. Sie werten Speisepläne aus Kantinen, Essensproben, Lieferwege und Laborergebnisse aus.

Allein im Landeslabor Berlin-Brandenburg würden über das Wochenende 37 Lebensmittel- und 30 Tupferproben überprüft. Mit Ergebnissen sei jedoch erst Anfang der Woche zu rechnen, sagte Berlins Gesundheitsstaatssekretärin Emine Demirbüken-Wegner. In einzelnen Fällen wurde in Sachsen und Thüringen bereits das hochansteckende Norovirus nachgewiesen.

Weit über 8000 Erkrankte

Um die Aufklärung voranzutreiben, hatten der Bund und die betroffenen Länder Berlin, Brandenburg, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt eine gemeinsame Ermittlungsgruppe gebildet. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts waren zuletzt 8365 Erkrankungen in 342 Einrichtungen gemeldet worden. Betroffen sind Schüler, Kindergartenkinder und auch einige Lehrer.

Die ersten Fälle wurden am Dienstag registriert. Auslöser der Beschwerden war möglicherweise verdorbenes Essen in Schul- und Kindertagesstätten, die von dem Caterer Sodexo beliefert wurden. Das Unternehmen mit Hauptsitz im hessischen Rüsselsheim wies die Vorwürfe am Freitag zurück.

Offenbar keine Ansteckungsgefahr

Der Höhepunkt der Erkrankungswelle scheint nach Einschätzung des Bundesministeriums für Verbraucherschutz und der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit aber überschritten zu sein. Die meisten Erkrankungen seien Mitte vergangener Woche gemeldet worden, so ein Sprecher. Die erhöhten Zahlen seien auf Nachmeldungen zurückzuführen. Da keine Sekundärinfektionen beobachtet wurden, gehen die Behörden davon aus, dass die Erkrankungen nicht ansteckend sind.

Nur sehr wenige der Betroffenen mussten in ein Krankenhaus. In Berlin waren es nach Angaben einer Sprecherin der Senatsverwaltung nur drei. An diesem Sonntag werden keine eventuellen Neuerkrankungen erfasst. Die Behörden sind geschlossen, in Berlin und Brandenburg haben zudem die Herbstferien begonnen.

uh/kle  (dpa, dapd)