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Informationen für Länder außerhalb der Euro-Zone

Johannes Beck2. Januar 2002

Die Einführung des Euro-Bargelds hat auch Auswirkungen auf Länder, die nicht Mitglied der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion sind - dazu Fragen und Antworten.

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Was gilt es beim Euro-Umtausch außerhalb der Euro-Zone zu beachten?Bild: EZB

Hat die Einführung des Euro-Bargelds auch Auswirkungen auf Länder, die nicht Mitglied der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion sind?

Ja, die Einführung der Euro-Scheine und Münzen betrifft vor allem mehrere europäische Kleinstaaten, in denen bisher Euro-Währungen anstelle eigener nationaler Währungen benutzt wurden. Darunter sind San Marino und der Vatikan (Italienische Lira) und Monaco (Französischer Franc). In Andorra werden sogar gleich zwei Währungen ersetzt, da hier bisher die Spanische Peseta und der Französischer Franc gleichberechtigt nebeneinander verwendet wurden.

Außerdem ist die Euro-Bargeld-Einführung vor allem in Osteuropa und der Türkei von Bedeutung, da hier von Privatpersonen große Bestände an D-Mark gehalten werden. Im Kosovo und in Montenegro gilt der Euro sogar als offizielle Währung.

Wie sieht es mit anderen Ländern wie Bosnien aus, die ihre nationalen Währungen an die D-Mark oder den Französischen Franc gekoppelt haben?

Bei diesen Währungen ändert sich nichts. Den Euro gibt es als Buchgeld ja schon seit Anfang 1999 und seitdem sind alle Euro-Währungen zu einem festen Umtauschkurs miteinander fixiert. Anfang 2002 wurden im Prinzip nur die verschiedenen Bargeldformen des Euro ausgetauscht, so dass es seitdem den Euro als einheitliches Bargeld gibt.

Für die Währungen, die bisher an Euro-Währungen wie D-Mark oder Franc gebunden sind, ändert sich also nur die Bezugsgröße, der Wert bleibt exakt der selbe. So ist ein Westafrikanischer Franc (CFA-Franc) nun nicht mehr 0,01 Französischer Francs wert, sondern 0,001525 Euro (1 Französischer Franc entspricht 0,1525 Euro). Ähnliches gilt für die Bosnische Konvertible Mark: Sie ist jetzt 0,51129 Euro wert (1 DM entspricht nach dem festen Umtauschkurs 0,51129 Euro). Es handelt sich dabei also um eine rein rechnerische Umstellung bei der in diesen Ländern kein Geldwert verloren geht.

Muss ich zum Bankschalter, um meine alten Scheine in Euro-Bargeld umzutauschen?

Wer nicht in einem der zwölf Euroländer lebt oder während der Umtauschphase in den ersten beiden Monaten des Jahres 2002 dorthin reist, der sollte das alte Bargeld (z.B. D-Mark, Drachmen, Escudo, Finnische Markka etc.) möglichst bald in seinem Heimat-Land in neues Euro-Bargeld umtauschen.

Dazu bieten sich zwei Möglichkeiten an: Man tauscht direkt altes Bargeld gegen neue Euros in bar. Dies machen Banken und Wechselstuben – lohnenswert ist es oft ein Konto bei der betreffenden Bank zu unterhalten, da dann meist die Gebühren niedriger sind. Auf jeden Fall sollten vor dem Umtausch Gebühren verglichen werden.

Oder man zahlt das Geld auf ein so genanntes Fremdwährungskonto bei einer Bank ein, das in Euro geführt wird, und hebt es später – bei Bedarf wieder in Euro ab (die Einzahlung kann bereits jetzt erfolgen, die Auszahlung in Euro-Bargeld aber erst ab 1. Januar 2001). Fremdwährungskonten sind aber nicht in jedem Land preiswert einzurichten.

Ist es nicht besser, meine D-Mark in US-Dollar statt in Euro umzutauschen?

Das lässt sich so einfach nicht sagen. Die Antwort ist von eine Reihe Faktoren abhängig:

Befürchten Sie hohe Bank-Gebühren beim Umtausch der D-Mark in Euro-Bargeld, sollten Sie vor dem Umtausch in Dollar bei Ihrer lokalen Bank nachfragen, welche Gebühren für den Euro-Umtausch zu erwarten sind. Diese können je nach Land sehr unterschiedlich sein und hängen auch davon ab, ob Sie bei der betreffenden Bank ein Konto haben oder nicht. Übrigens bieten in vielen Ländern Wechselstuben bessere Preise als Geschäftsbanken. Teilweise ist es auch möglich, in lokalen Niederlassungen großer europäischer Banken günstig zu tauschen.

Wollen Sie dagegen Ihre D-Marrk in US-Dollar tauschen, um in die USA oder nach Lateinamerika zu reisen, ist der Umtausch durchaus sinnvoll.

Wollen Sie umtauschen, weil Sie einen zukünftigen Wertverlust des Euro befürchten, kann kein definitiver Ratschlag gegeben werden. Das hängt von der Entwicklung des Wechselkurs US-Dollar-Euro ab, die niemand genau vorhersagen kann.

Ich wohne in Brasilien und habe ein Fremdwährungskonto in D-Mark. Muss ich das umstellen?

Das Konto müsste Ihre Bank spätestens zum 1.1.2002 automatisch auf Euro umgestellt haben.

Wo kann ich mich weiter informieren?

Es gibt ein breites Angebot an Euroseiten im Internet. Die besten haben wir für sie ausgewählt und auf einer eigenen Euro-Link-Seite zusammengestellt.