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Rockerclub Satudarah MC verboten

24. Februar 2015

Bundesinnenminister de Maizière hat den niederländischen Rockerclub Satudarah MC verboten. Am frühen Morgen gab es Großrazzien in mehreren Bundesländern.

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Deutschland Niederlande Rockerclub Satudarah
Bild: picture-alliance/dpa/D. Naupold

Polizisten durchsuchten Vereinsheime und Wohnungen der Gruppe in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und Bremen. Die größten Einsätze gab es in Duisburg und Aachen, wie die Polizei mitteilte. Dabei seien auch Spezialeinheiten im Einsatz gewesen. Die Beamten hätten das Vereinsvermögen von Satudarah beschlagnahmt und Rockerkutten sichergestellt. Festnahmen habe es zunächst nicht gegeben.

Von dem Verein geht eine "schwerwiegende Gefährdung für individuelle Rechtsgüter und die Allgemeinheit aus", teilte eine Sprecherin des Innenministeriums mit. Der Bundesinnenminister habe der niederländischen Gruppe daher jede Tätigkeit im Inland untersagt und die deutschen Teilorganisationen des Rockerclubs verboten, so die Sprecherin. Ziel der Razzia war es, das Vereinsverbot praktisch umzusetzen, sagte ein Sprecher der Essener Polizei, die den Einsatz in Nordrhein-Westfalen leitete.

Deutsche Filiale des holländischen Clubs

Satudarah ist der größte Rockerclub der Niederlande. Seit 2012 versucht er, auch in Deutschland und vor allem in Nordrhein-Westfalen Fuß zu fassen. Er wird von der Polizei immer wieder mit organisierter Kriminalität in Verbindung gebracht. Die Gruppe soll den "Bandidos" nahestehen und gegen die gegnerische Rockergruppe der "Hells Angels" kämpfen.

Bei Revierstreitigkeiten zwischen Satudarah und "Hells Angels" in Duisburg sollen nach einem Bericht auf spiegel.online sogar Handgranaten detoniert und Schüsse auf offener Straße gefallen seien. Demnach rüstete der Club aus den Niederlanden seinen deutschen Ableger mit Kalaschnikows und Maschinenpistolen auf. Als Statthalter der Gang in Deutschland habe sich der Duisburger Kriminelle Yildiray Kaymaz etabliert, der sich als Rockerchef bald schon Ali Osman nannte.

Der ließ sich dem Bericht zufolge allerdings neunmal vernehmen und sagte auch gegen die niederländischen Hintermänner des Clubs aus. Die Ermittler konnten mit seiner Hilfe und der eines V-Mannes die deutsche Satudarah-Filiale fast vollständig schließen.

chr / SC (dpa, dpa, spiegel.de)