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Internet-Mogul Kim Dotcom pleite

26. November 2014

Mit einem Video-Portal scheffelte der Unternehmer Kim Schmitz Millionen, bis er wegen Piraterie ins Visier der US-Justiz geriet. Sein Kampf gegen die Auslieferung kostete ihn offenbar den letzten Cent. Nun droht Haft.

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Kim Dotcom bei einer Parteiveranstaltung in Auckland (Photo by Simon Watts/Getty Images)
Bild: Getty Images/S. Watts

Nach dreijährigem Kampf sei sein Vermögen aufgebraucht, sagte Kim Schmitz - besser bekannt als "Kim Dotcom" - auf einer Videokonferenz in London. "Meine Anwälte haben die Zusammenarbeit aufgekündigt, weil mir das Geld ausgegangen ist, nachdem ich zehn Millionen Dollar in meine Verteidigung gesteckt habe." Nun sei er pleite.

Klagen von Hollywood-Studios und der Musikindustrie

Mit seinem ausschweifenden Lebensstil war der 40-Jährige einst eine der schillerndsten Figuren der deutschen Internet-Szene. Die US-Behörden werfen ihm vor, mit der Tauschbörse Megaupload die Film- und Musik-Branche durch massive Copyright-Verletzungen um eine halbe Milliarde Dollar geschädigt zu haben. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm in den USA bis zu 20 Jahre Haft. Sowohl die US-Musikindustrie als auch die großen Hollywood-Studios haben Schadenersatzklagen eingereicht.

Bei einer spektakulären Razzia war Schmitz Anfang 2012 auf US-Antrag in seiner Wahlheimat Neuseeland festgenommen worden. Dort soll er am Donnerstag wieder vor Gericht erscheinen. Ihm drohe Haft, meinte er. Die Ankläger wollten die Vereinbarung, dass er gegen Kaution auf freiem Fuß bleiben kann, auflösen.

Kim Dotcom vor seinem Anwesen in Neuseeland (Foto: dpa)
Noch auf freiem Fuß: Kim DotcomBild: picture-alliance/dpa

Luxusleben in Auckland

Beim Filehoster Megaupload verdiente der Unternehmer mit Werbung und dem Verkauf von Premium-Paketen für schnellere Downloads. Laut den US-Ermittlern hatte er 2010 ein Einkommen von 48 Millionen Dollar. Das Vermögen steckte er unter anderem in sein "Dotcom Mansion", ein Luxusanwesen in der Nähe von Auckland. Dort hat er ein privates Tonstudio, einen Videospielraum und sammelt Luxusautos.

Zuletzt scheiterte er bei der Wahl in Neuseeland. Dort hatte er eine Partei gegründet, die sich für Internet-Freiheit einsetzen wollte. Zusammen mit der linken Ureinwohnerpartei Mana kam er im September aber nur auf 1,3 Prozent der Stimmen. Sein neuer Online-Speicherdienst Mega gehört seiner Frau, von der er inzwischen getrennt lebt.

uh/kle (dpa,afp,rtr)