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IOC steht hinter IAAF-Beschluss

21. Juni 2016

Russlands und Kenias Leichtathleten dürfen weiter nicht an internationalen Wettkämpfen teilnehmen - auch nicht an den Olympischen Spielen. Aber es soll Ausnahmen geben für die, die nachweislich sauber sind.

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Symbolbild Doping. Foto: Andreas Franke
Bild: picture alliance/Andreas Franke

Sportler aus Russland und Kenia benötigen für ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) die Freigabe durch die internationalen Fachverbände ihrer Sportarten. Das gab IOC-Präsident Thomas Bach am Dienstag nach dem Olympischen Gipfel in Lausanne als Konsequenz aus den festgestellten Mängeln beider Länder bei der Dopingbekämpfung bekannt. Nachweislich saubere Athleten aus diesen Ländern dürften in Rio an den Start gehen.

Das IOC und seine Mitgliedsorganisationen haben sich damit hinter die Entscheidung des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF gestellt, russische Leichtathleten weiterhin zu sperren und damit von den Olympischen Spielen in Rio auszuschließen. Zudem wurden auf dem sogenannten Summit die Sportverbande aufgefordert, gegen in Doping-Fälle verwickelte Trainer, Offizielle und Ärzte vorzugehen wie gegen betroffene Sportler.

Bach vermied es bei der Pressekonferenz jedoch, eine Entscheidung seitens des IOC bezüglich einer Sperre zu treffen. Er verwies mehrmals auf die Fachverbände, deren Aufgabe es sei, die Einhaltung der Regeln zu überprüfen und zu bewerten. Damit gab das IOC den schwarzen Peter weiter an die Verbände, die ihrerseits einzelne Sportler oder ganze Nationalverbände ausschließen könnten.

Russland und Kenia ziehen vor den CAS

Zu den Kriterien für die Teilnahme einzelner Ausnahmefälle gehören Dopingtests durch anerkannte und bestätigte Institutionen außerhalb der beiden Staaten. "Es bestehen ernsthafte Zweifel an der Unschuldsvermutung zugunsten russischer und kenianischer Athleten", sagte Bach. Darüber hinaus beschlossen die Gipfelteilnehmer für die Zukunft eine Stärkung der Unabhängigkeit des internationalen Anti-Doping-Systems. Zu dem Thema soll die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) 2017 eine außerordentlich Weltkonferenz abhalten, erste Impulse soll ein weiterer Olympischer Gipfel am 8. Oktober geben.

Die mit Ausnahmegenehmigung startenden Leichtathleten aus Russland sollen in Rio unter der Flagge ihres Heimatlandes antreten. Dieser Beschluss steht im Gegensatz zu dem des Leichtathletik-Weltverbandes. Die IAAF hatte am vergangenen Freitag beim Ausschluss der russischen Leichtathletik von den Spielen in Brasilien wegen systematischen Dopings auch entschieden, dass russische Athleten "nachweislich ohne Verbindung zum System" mit einer Ausnahmegenehmigung in Rio unter neutraler Flagge starten dürfen.

Mutko erleichtert, Athleten wollen klagen

Russlands Sportminister Witali Mutko reagierte erleichtert auf die Ankündigung. Russland sei für eine Teilnahme sauberer Athleten bereit, alle Bedingungen des IOC einzuhalten. "Wir werden alles machen, was sie uns sagen", meinte Mutko der Agentur Tass zufolge in Moskau.

Andererseits wollen Russlands Leichtathleten gegen die Sperre bei den Olympischen Spielen juristisch vorgehen und Einspruch beim Internationalen Sportgerichtshof einlegen. Der Einspruch werde im Namen aller Athleten eingereicht, die noch nie gegen die Anti-Doping-Regeln verstoßen hätten, sagte der Chef des russischen Olympia-Komitees, Alexander Schukow, am Dienstag. Der russische Leichtathletikverband werde die Interessen und Rechte aller Athleten schützen, die unschuldig seien und keine verbotenen Substanzen eingenommen hätten, sagte Schukow. Er hoffe, dass das Sportgericht eine objektive, faire und gerechte Entscheidung treffe.

to/jw (sid, dpa)