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IPN vor dem Aus? Das Budget des polnischen Instituts für Nationales Gedenken soll um 22 Millionen Zloty gekürzt werden

16. Dezember 2004
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Krakau, 16.12.2004, DZIENNIK POLSKI, poln.

Die Presseabteilung des Instituts für Nationales Gedenken (IPN) hat gestern mitgeteilt, dass eine Reduzierung des Etats um 22 Millionen Zloty (etwa 5,2 Millionen Euro) das Ende der aktiven Tätigkeit dieser Institution sowie Massenentlassungen bedeuten würde. Dies würde im Endeffekt zur Auflösung des Instituts führen.

Am vergangene Dienstag (14.12.) haben zwei Abgeordnete des Bündnisses der Demokratischen Linken (SLD) – Ryszard Jarzebowski und Grzegorz Niski - eine Gesetzesänderung im Senat beantragt, nach der 20 Millionen Zloty aus dem Etat des IPN für den Bau einer Kathedrale investiert werden sollen. Einen weiteren Vorschlag, das Budget des IPN um noch zwei Millionen Zloty zu kürzen, meldete im Senat Maria Szyszkowska, eine Senatabgeordnete der Koalition Bündnis der Demokratischen Linken – Arbeitsunion (SLD –UP) an.

"Hinter diesem Antrag spüre ich die verdeckte Absicht, einen Konflikt zwischen mir und der Kirche hervorzurufen. Dem stimme ich jedoch nicht zu", sagte Professor Leon Kieres, der Vorsitzende des IPN und fügte hinzu: "Es geht darum, mich in eine schwierige Lage gegenüber der Kirche zu bringen. Die Kirche hat jedoch immer das IPN unterstützt und ihre Geschichte nimmt viel Platz in der Arbeit des Instituts für Nationales Gedenken ein. Die Erfinder dieser Gesetzesänderung werden mit Sicherheit vergebens auf einen Konflikt zwischen uns warten."

"Das ist eine ungute Idee, die wie eine Provokation aussieht. Ich bin darüber sehr verwundert, dass das Budget des IPN jedes Jahr gekürzt wird. Jetzt will ein Vertreter einer gewissen politischen Gruppierung dem Institut für Nationales Gedenken das Geld nehmen und für den Bau einer Kirche ausgeben. Ich nehme an, dass der Primas Polens entsprechende Schlüsse aus dieser Tatsachen ziehen wird", sagte der Erzbischof von Gdansk (Danzig) -Pater Tadeusz Goclowski. (sta)