1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

IRA-Splittergruppe bekennt sich zu Anschlag

8. März 2009

Kehrt die Gewalt nach Nordirland zurück? Bei einem Angriff auf eine Kaserne wurden zwei Soldaten erschossen und mehrere Menschen schwer verletzt.

https://p.dw.com/p/H7ir
Wandbemalung in Belfast (Foto: AP)
Bild: AP

Zu dem Anschlag bekannte sich nach Angaben der irischen Zeitung "Sunday Tribune" eine Splittergruppe der IRA. Die Zeitung berichtete am Sonntag (08.03.3009), bei ihr sei ein Bekenneranruf der so genannten Wahren IRA eingegangen. Die Chefreporterin des Blattes in Nordirland, Suzanne Breen, sagte, anhand eines Codewortes sei sichergestellt, dass es sich wirklich um einen Sprecher der Gruppe gehandelt habe.

Die tödlichen Schüsse waren am Samstagabend in der Grafschaft Antrim nördlich von Belfast abgefeuert worden, wie die Polizei mitteilte. Laut Medienberichten waren die mit Sturmgewehren bewaffneten Täter als Pizzaboten getarnt. Sie konnten flüchten.

Wendepunkt der Geschichte?

Parlament in Nordirland (Foto: AP)
Die ehemaligen Konfliktparteien regieren nun gemeinsamBild: AP

Nordirische Parlamentarier sprachen von einem "furchtbaren Angriff". Dieser könne ein entscheidender Moment in der Geschichte Nordirlands sein, hieß es. "In den letzten zehn Jahren haben die Leute geglaubt, dass solche Dinge nur noch im Ausland passieren. Leider ist das vor unsere Haustür zurückgekehrt", sagte Ian Paisley Junior, Mitglied der protestantischen Democratic Unionist Party.

Zwischenfälle häufen sich

Nach Jahren der Ruhe hatten sich in der einstigen britischen Unruheprovinz die Drohungen gegen Polizei und Armee wieder gehäuft. Erst vor wenigen Wochen konnten Sicherheitskräfte eine fast 140 Kilogramm schwere Bombe entschärfen, die für einen Anschlag bestimmt gewesen sein dürfte. Im Herbst vergangenen Jahres hob die Polizei ein Waffenversteck der protestantischen Miliz Ulster Volunteer Force aus.

Graffiti in Belfast (Foto: AP)
Die IRA verkündete 2005 das Ende ihres bewaffneten KampfesBild: AP

Während des drei Jahrzehnte dauernden Bürgerkriegs zwischen Protestanten und Katholiken waren in Nordirland rund 3000 Menschen ums Leben gekommen. 1998 wurde die Gewalt, die vor allem von Terrorgruppen wie der Untergrundorganisation IRA ausging, durch das sogenannte Karfreitagsabkommen weitgehend beendet. Seit 2007 wird die Region von den früheren Konfliktparteien gemeinsam und autonom regiert. (wa/mas)