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Iran öffnet Zentrum zur Uranproduktion

9. April 2013

Am nationalen Gedenktag der Nukleartechnologie gibt der Iran eine neue Erfolgsmeldung heraus: Die Eröffnung eines neuen Zentrums zur Uranproduktion und die Einweihung zweier Uranminen.

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Arbeiter am Stollen der Uranmine in Saghand (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Iran hat nach Berichten des Staatsfernsehens ein neues Zentrum zur Uranproduktion sowie zwei Uran-Minen eingeweiht. Die Minen, die etwa 350 Meter in der Tiefe liegen, befänden sich in Saghand (Artikelbild) in rund 100 Kilometern Entfernung zu dem neuen Produktionszentrum in Ardakan, berichtete das iranische Staatsfernsehen. Der Komplex habe eine jährliche Produktionskapazität von 60 Tonnen konzentriertem Uran, so genanntem Yellowcake. Das iranische Hauptzentrum der Uran-Anreicherung ist die Anlage in Isfahan im Landesinneren. Hier werden auch Kernbrennstäbe produziert. Bedeutend ist auch die unterirdische Atomanlage in Natans, wo seit 2007 schwach angereichertes Uran hergestellt wird.

Yellowcake ist der Ausgangsstoff für die Herstellung von Brennelementen und ist ein gelbes, pulverförmiges Gemisch von Uranverbindungen. Im Uranerz ist bis zu 0,1 % Uran in Form von Oxiden enthalten. Nach dem Erzabbau folgt als erste Verarbeitungsstufe die Herstellung von Yellowcake. Die Uranoxide können aus dem abgebauten Erz mit Säuren herausgelöst werden. Aus zwei Tonnen abgebautem Erz wird in Uranmühlen ungefähr ein Kilogramm Yellowcake gewonnen. Es besteht zu mehr als 80 % aus Uranverbindungen.

Internationale Atomgespräche gescheitert

Die Einweihung der Minen und des Zentrums für Uranproduktion erfolgte kurz nach dem Scheitern der jüngsten Atomgespräche mit der internationalen Gemeinschaft. Das Treffen der fünf UN-Vetomächte USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschlands mit dem Iran war am Samstag in der kasachischen Großstadt Almaty ohne Annäherung zu Ende gegangen. Der Westen verdächtigt den Iran, ein Atomwaffenprogramm zu betreiben. Teheran weist das zurück und beteuert, sein Atomprogramm ausschließlich für zivile Zwecke zu nutzen.

Sitzungssaal mit den Mitgliedern der internationalen Atomgespräche in Almaty (Foto: rtr)
Die jüngsten Atomgespräche in Kasachstan brachten keine AnnäherungBild: REUTERS

as/kle (dpa, afp, rtre, ape)