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Iran: Atomrunden mit USA und Russland

8. Juni 2014

Bislang wird nur in der 5+1-Runde über das umstrittene iranische Nuklearprogramm verhandelt. Nun aber kündigte Teheran auch bilaterale Treffen mit Washington und Moskau an.

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Der iranische Präsident Hassan Rohani bei einem Auftritt vor den Mitarbeitern der iranischen Atombehörde in Teheran am 11.05.2014 (Foto:Fars)
Bild: Fars

Der Iran hat in einem überraschenden Schritt erstmals bilaterale Gespräche mit den USA und Russland über sein Atomprogramm angekündigt. Die Gespräche mit den USA sollen am Montag und Dienstag in Genf stattfinden, teilten das Außenministerium in Teheran und das US-Außenamt mit. Ihnen schließe sich unmittelbar ein Treffen am Mittwoch und Donnerstag mit russischen Diplomaten in Rom an.

Die bilateralen Gespräche finden demnach noch vor der nächsten Runde der Atomverhandlungen mit den fünf UN-Vetomächten USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China plus Deutschland statt. Laut der von der Nachrichtenagentur Irna veröffentlichten Erklärung hofft Teheran vor der Runde vom 16. bis 20. Juni in Wien noch auf weitere bilaterale Treffen mit Mitgliedern der sogenannten 5+1-Gruppe.

Rohani: Einigung bis Ende Juli

Ein Vertreter des US-Außenministeriums bestätigte das geplante Treffen mit dem Iran. Nach seinen Angaben wird die US-Delegation von Vize-Außenminister William Burns und der Unterhändlerin bei den Atomgesprächen, Wendy Sherman, geleitet. Es ist das erste Mal, dass es bilaterale Treffen außerhalb des 5+1-Rahmens gibt. Laut dem iranischen Außenministerium dienen die Gespräche zur Vorbereitung der nächsten Atomgespräche. Bei der vorherigen Runde im Mai waren keine Fortschritte erzielt worden.

Die Atomgespräche sollen zu einer endgültigen Beilegung des jahrelangen Streits führen. Irans Präsident Hassan Rohani (Foto) hatte erst Ende Mai eine Einigung innerhalb des Zeitplans bis Ende Juli in Aussicht gestellt. Die Verhandlungen bauen auf einem Ende November geschlossenen Interimsabkommen auf, das zunächst bis zum 20. Juli läuft. Der Iran verpflichtete sich darin, im Gegenzug für die Lockerung einiger Sanktionen Teile der Forschung und Entwicklung seines Nuklearprogramms auf Eis zu legen.

sti/haz (afp,dpa)