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Hafturlaub für Mohammadi-Aschtiani

19. März 2014

Die Iranerin Mohammadi-Aschtiani sollte wegen Ehebruch und Beihilfe zum Mord an ihrem Mann gesteinigt werden. Doch Proteste und der Einsatz ihrer Kinder brachten sie "nur" ins Gefängnis. Hat die Haft nun ein Ende?

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Demonstranten protestieren Anfang September 2010 in Rom gegen die geplante Steinigung der Iranerin Sakineh Mohammadi-Aschtiani (Foto: picture-alliance/dpa)
Protest 2010 in Rom gegen eine mögliche Steinigung von Sakineh Mohammadi-AschtianiBild: picture-alliance/dpa

Die zweimal zum Tode verurteilte Iranerin Sakineh Mohammadi-Aschtiani kann wegen guter Führung das Gefängnis vorerst verlassen. Nach fast acht Jahren hinter Gittern bekomme sie bis auf weiteres Hafturlaub, sagte der Leiter der iranischen Menschenrechtskommission, Mohammed Dschawad Laridschani. Die Nachrichtenagentur Fars berichtete sogar, dass sie begnadigt worden sei. Dies wurde jedoch von offizieller Seite nicht bestätigt.

Der Fall Mohammadi-Aschtiani hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Die iranische Justiz hatte die heute 46-Jährige - in zwei Verfahren - wegen Ehebruchs sowie wegen Beihilfe zum Mord an ihrem Ehemann zum Tod durch Steinigung verurteilt. Die Hinrichtung sollte im Juli 2010 erfolgen. Nach massiven internationalen Protesten wurde die Steinigung ausgesetzt, zweitweise drohte Mohammadi-Aschtiani dann aber der Galgen.

Schließlich verzichtete die Familie des Opfers aber auf ihr islamisches Recht der "ausgleichenden Gerechtigkeit" - und die Frau wurde zu einer Gefängnisstrafe von zehn Jahren verurteilt. Laut den iranischen Justizbehörden hatten die beiden Kinder Mohammadi-Aschtianis ein Gnadengesuch gestellt.

sti/ml (dpa, rtr)