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Iran lehnt Deckelung der Ölförderung ab

17. Februar 2016

Die Öl-produzierenden Länder wollen über eine Förderbegrenzung beraten. Im Vorfeld der OPEC-Gespräche lehnt der Iran diese Pläne ab. Das Land will zuerst das frühere Produktionsniveau erreichen.

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Förderung von Erdöl, Öl am Persischen Golf. (Foto: Mehr)
Bild: Mehr

Der Iran hat sich vor Gesprächen mit anderen Ölproduzenten ablehnend zu Plänen für eine Deckelung der Fördermengen geäußert. Irans OPEC-Gesandter Mehdi Asali signalisierte der heimischen Tageszeitung "Shargh" zufolge, dass sich sein Land daran nicht beteiligen wolle. Vielmehr solle die Ölförderung weiter gesteigert werden, bis das Produktionsniveau vor Einführung der Atomsanktionen wieder erreicht sei, zitierte das Blatt Asali.

"Vom Iran zu verlangen, seine Ölfördermenge einzufrieren, ist unlogisch." Die Länder, die ihre Produktion seit 2011 hochgefahren und damit die Öl-Preise in den Keller geschickt hätten, könnten nun nicht erwarten, dass der Iran dafür den Preis bezahle. Vielmehr sollten diejenigen Staaten, die mit einem Produktionsüberschuss für den Preisverfall gesorgt hätten, nun ihren Anteil halbieren, um die Preise wieder zu normalisieren.

Kurzfristig leichter Preisanstieg

Die Ölminister Venezuelas und des Irak wollten noch in der iranischen Hauptstadt Teheran mit ihrem iranischen Kollegen über eine Förderbegrenzung beraten. Die Förderländer Russland, Saudi-Arabien, Katar und Venezuela hatten sich am Dienstag darauf verständigt, die Produktion auf dem Januar-Niveau einzufrieren. Damit wollen sie den Verfall der Ölpreise eindämmen, die seit Mitte 2014 um bis zu 70 Prozent eingebrochen waren.

Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) stieg. Das OPEC-Sekretariat teilte mit, dass der Korbpreis am Dienstag 29,35 US-Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 91 Cent mehr als am Tag zuvor. Die OPEC berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells. Die Märkte hatten auf eine Verminderung der hohen Fördermengen spekuliert.

Sonderkonditionen für den Iran?

Aus dem Umfeld der OPEC verlautete, dem Iran könnten bei den Gesprächen besondere Konditionen eingeräumt werden. Details dazu wurden nicht genannt. Das Abkommen von Doha greift aber nur, wenn auch andere große Öl-Länder mitmachen. Nach jahrelanger Talfahrt der Ölpreise wäre dies das erste globale Abkommen zur Produktion seit 15 Jahren.

Die Vereinigten Arabischen Emirate signalisierten, angesichts des gemeinsamen Interesses an einer Stabilisierung der Ölmärkte für eine Kooperation offen zu sein. Kuwait zeigte sich dazu ebenfalls bereit - unter der Voraussetzung, dass dies auch von anderen Ölproduzenten getragen wird.

pab/pg (ape, dpa, rtrd)