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Iran bringt Uran nach Russland

28. Dezember 2015

Dass sich das State Departement zufrieden über den Iran äußert, hat es lange nicht gegeben. Doch Teheran hält sich offenbar an die Atomvereinbarungen und trennt sich von waffenfähigem Uran. Und Russland hilft dabei.

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Iran: Atomanlage Buschehr
Ein Archivbild aus der iranischen Atomanlage in BuschehrBild: aeoi.org.ir

Der Iran hat einen wichtigen Teil seiner Verpflichtungen aus dem Atomabkommen erfüllt. Das Land habe etwas mehr als elf Tonnen schwach angereicherten Urans nach Russland gebracht, gab US-Außenminister John Kerry in Washington bekannt. Er brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass die Führung in Teheran "zentrale Atom-Verpflichtungen" einhalte. Kerry sprach von einem wichtigen Schritt dahin, dass der Iran seine Gesamtzusage erfüllt, nicht mehr als 300 Kilogramm von diesem gefährlichen Material zu behalten.

Scharfe Kontrollen

Das Atomabkommen, das im Juli nach langen Verhandlungen zwischen dem Iran und der Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschland in Wien geschlossen wurde, erlaubt dem Ayatollah-Regime die friedliche Nutzung der Atomenergie. In dem Abkommen verpflichtet sich Teheran, die Urananreicherung deutlich zurückzufahren und scharfe Kontrollen durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) zuzulassen. Im Gegenzug werden die in dem Atomkonflikt verhängten Finanz- und Handelssanktionen schrittweise aufgehoben.

USA: John Kerry bei einer Rede zum Nuklearabkommen mit Iran
Der Vermittler: US-Außenminister John KerryBild: Reuters/C. Mostoller

Im Tausch gegen "Yellowcake"

Wie der iranische Atomchef Ali Akbar Salehi laut Nachrichtenagentur ISNA bekanntgab, wurden insgesamt neun Tonnen niedrigangereichertes Uran nach Russland verschifft. Im Gegenzug wird der Iran 137 Tonnen sogenannten "Yellowcake" aus Russland einführen. Das pulverförmige Gemisch aus Uranverbindungen ist Ausgangsstoff für die Herstellung von Brennelementen - Moskau hilft also beim kontrollierten Umgang mit Todeswerkzeugen.

ml/qu (rtr,afp,dpa)