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Iranischer Intellektueller: "Land ist weder eine Republik noch islamisch"

1. April 2003

Mohammad Maleki im Interview mit DW-RADIO/Farsi

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"Die Bezeichnung 'Islamische Republik' wende ich nicht mehr auf den Iran an, weil das Land weder eine Republik noch islamisch ist." Das sagte Dr. Mohammad Maleki, einer der führenden iranischen Publizisten und Menschenrechtler, im Interview mit DW-RADIO/Farsi. Maleki war erster Rektor der Universität Teheran nach der Islamischen Revolution und wegen seiner kritischen Haltung bereits in Haft.

Nach seinen Untersuchungen werde die Teheraner Führung vom Volk nicht legitimiert. Er habe, so erläuterte er im deutschen Auslandsrundfunk weiter, "durch Statistiken und Fakten belegt, dass das iranische Volk nicht hinter dem Herrschaftssystem der so genannten Rechtsgelehrten (Welayat-e Faghih) steht". Ein wichtiger Beleg hierfür sei die sehr geringe Beteiligung der Iraner an den Kommunalwahlen am 1. März 2003, die in Großstädten wie Teheran bei nicht einmal zehn Prozent gelegen habe.

Der iranische Wissenschaftler und Oppositionelle forderte in der Deutschen Welle, die iranische Führung solle ein Referendum durchführen lassen. Ein solcher Volksentscheid werde zeigen, dass die Mehrheit der Iraner gegen das gegenwärtige politische System und dessen Herrschaft sei.

1. April 2003
064/03