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IRENAs neuester Zuwachs

Mathias Bölinger3. März 2009

Eigentlich sollte in Bangalore der "Green Energy Summit" eröffnet werden. Wegen der Wirtschaftskrise wurde er abgesagt. Indiens Regierung ist trotzdem der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien beigetreten.

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Verkehr in BombayBild: picture-alliance/ dpa

Beim Gründungstreffen der Agentur mit dem Kürzel IRENA Ende Januar in Bonn war die Stimmung heiter. Im Beisein der deutschen Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul unterzeichneten 75 Industrie- und Entwicklungsländer aus aller Welt ihren Beitritt zur neuen, internationalen Regierungsagentur für Erneuerbare Energien. Seit der Gründung Ende Januar hat auch Weißrussland unterzeichnet. Viel wichtiger ist aber die Entscheidung der indischen Regierung, der IRENA beizutreten.

Unklare Zukunft

IRENA Konferenz Bonn 2009
Gündung der IRENA im Januar 2009Bild: picture-alliance/ dpa

Wegen der rasanten Wirtschaftsentwicklung Indiens sind die Sorgen um steigenden Energieverbrauch und CO2-Ausstoß berechtigt: Indien und China gelten als die beiden Volkswirtschaften, die den Klimawandel durch ihr Wirtschaftswachstum am meisten beschleunigen werden. „Indien und China sind auf jeden Fall die Länder, auf die die Entwicklungsländer schauen", betont Jürgen Meier vom Forum Umwelt und Entwicklung. "Was in China funktioniert, funktioniert in jedem anderen Entwicklungsland im Prinzip auch, während man bei Deutschland natürlich immer sagen kann, naja, das können wir uns leider nicht leisten."

Mit der Entscheidung der indischen Regierung, der IRENA beizutreten, sind nun weltweit mehr als 2,5 Milliarden Menschen auf die Förderung erneuerbarer Energien eingeschworen - zumindest auf dem Papier. Denn wie genau die IRENA in Zukunft arbeiten soll, muss von den Mitgliedern erst noch formal beschlossen werden. Doch Virginia Sonntag-O'Brien vom internationalen Netzwerk für Erneuerbare Energien, REN21, ist zuversichtlich, dass es jetzt zügig vorangehen wird, auch wenn noch jede Menge Fragen offen sind: Bisher hat die Agentur weder ein konkretes Arbeitsprogramm noch einen Leiter oder einen Standort. "Es gibt also noch viel zu tun", sagt Sontag-O'Brien. "Aber das hohe Tempo wird wahrscheinlich beibehalten. Das hoffe ich zumindest.“

Ohne die, die dagegen sind

Solarstrom auch für die Kleinsten
Solarenergie ist für Indien eine interessante AlternativeBild: DW / Ballweg

Die IRENA ist zwar eine internationale Regierungsorganisation – sie ist aber bewusst weder der UN noch der OECD angegliedert. Anders als andere Energieagenturen arbeitet sie eigenständig und soll so die Einführung und Nutzung Erneuerbarer Energien weltweit beschleunigen und koordinieren. Viele sehen die Unabhängigkeit von der UN als wichtigen Vorteil für die Arbeit. So auch Jürgen Meier vom Forum Umwelt und Entwicklung: „Bei der UN sind immer alle dabei, auch diejenigen, die eigentlich dagegen sind. Die können wir hier nicht gebrauchen, die würden nur den Betrieb aufhalten."