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Isabel Allende: Die Stadt der wilden Götter

Cornelia Rabitz17. Oktober 2006

Das erste Jugendbuch der Bestsellerautorin Isabel Allende. Eine Expedition sucht im Dschungel des Amazonas ein riesiges, menschenähnliches Wesen - eine Bestie, die Menschen und Tiere tötet?

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"Ich habe schon Abenteuergeschichten geschrieben, als meine Kinder noch klein waren, und habe sie ihnen dann erzählt ", sagt Isabel Allende. So sei sie in Übung geblieben. In der Tat, diese Übung hat sich gelohnt: Die Autorin hat nun im besten Sinne einen herrlichen Schmöker für Jugendliche und Erwachsene zugleich vorgelegt, eine Mischung aus Abenteuerroman und Märchenbuch, voller Rätsel und Mythen und Wunder, exotisch, schillernd, fremdartig und sehr modern.

Buchcover: Allende - Stadt der wilden Götter

Isabel Allende entführt uns in die entlegene, undurchdringliche Dschungelwelt des Amazonas , sie bevölkert ihren Roman mit Indianern und Weißen, mit Forschern und Fabelwesen, mit Schamanen und Schurken, allerlei wildem Getier, und - einer echten, sehr energischen Oma samt ihrem Enkel.

Alexanders Mutter ist schwer krank, sie muss zur Therapie in ein Krankenhaus. Er und seine beiden Schwestern werden in die Obhut von Verwandten gegeben - Alex landet bei der Großmutter in New York, einer unternehmungslustigen alten Dame, die für das Magazin "International Geographic" kulturkritische Artikel schreibt. Gerade beschäftigt sie sich mit dem Leben der Indianer im Amazonasgebiet, dem räuberischen Eindringen der westlichen Zivilisation in eine weitgehend unberührte Kultur, mit dem Machenschaften von skrupellosen Geschäftsleuten und mit Gerüchten über eine riesige, wilde, ja mörderische Bestie, die im Urwald zwischen Venezuela und Brasilien ihr Unwesen treibt.

Nebelmenschen und heiliger Berg

Die Großmutter will einen aufrüttelnden Bericht über diese Vorgänge veröffentlichen, sie nimmt ihren Enkel daher mit auf eine Expedition an den Amazonas. Mit von der Partie sind dann noch ein etwas vertrottelter Professor, ein Fotograf, eine - wie sich herausstellen wird - zwielichtige Ärztin, ein brasilianischer Führer samt seiner Tochter und ein paar Soldaten. Für den Jungen Alex, der bislang kaum aus seinem wohlbehüteten Elternhaus hinauskam und die Segnungen der westlichen Zivilisation durchaus zu schätzen weiß, beginnt ein gefährliches Abenteuer, das zugleich eine große Herausforderung an seinen Mut und seine Lernfähigkeit ist, eine Reifeprüfung also.

Isabel Allende
Die chilenische Autorin Isabel AllendeBild: AP

Alexander besteht diese Prüfung natürlich mit Bravour, aber nicht ohne traumatische Ängste und körperliche Blessuren. Er wird zusammen mit Nadia, der gleichaltrigen Tochter des Expeditionsführers, von den geheimnisvollen "Nebelmenschen" gekidnappt und in ihr Dorf hinter dem riesigen Wasserfall gebracht. Von dort bricht Alex zusammen mit Nadia und dem Schamanen Walimai auf zum heiligen Berg, wo die Götter wohnen und wo er das Wasser des Lebens finden möchte, das seine Mutter gesund macht. Zu dritt durchstreifen sie den Urwald, begegnen wundersamem Getier, erklimmen Berggipfel und durchqueren Labyrinthe. Schließlich stoßen sie auch auf die großen Bestien. Die sind dann zwar ein bisschen eklig, aber längst nicht so gefährlich, wie die Gerüchte glauben machen wollten.


Isabel Allende
Die Stadt der wilden Götter
Suhrkamp, 2002
ISBN 3-518-41350-3
EUR 22,90