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ISAF-Kommando komplett

5. Oktober 2006

Knapp fünf Jahre nach Beginn ihres Einsatzes in Afghanistan übernimmt die Internationale Schutztruppe ISAF das Kommando im ganzen Land. Auch im unruhigen Osten.

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Britische ISAF-Soldaten patrouillieren zusammen mit afghanischen Soldaten in Kabul (2003)
Britische ISAF-Soldaten patrouillieren zusammen mit afghanischen Soldaten in Kabul (2003)Bild: AP

Hier sollen rund 12.000 der insgesamt 20.000 Soldaten der US-geführten Koalition in Afghanistan unter ISAF-Kommando gestellt werden. Ungefähr 8000 Soldaten bleiben demnach Teil der US-geführten Koalition "Enduring Freedom" in Ostafghanistan. Die im Jahr 2003 begonnene schrittweise Ausdehnung des Verantwortungsbereichs der NATO-geführten ISAF auf ganz Afghanistan ist damit am Donnerstag (5.10.2006) abgeschlossen.

30.000 Soldaten unter ISAF-Kommando

Die ISAF verfügt bislang über etwas mehr als 20.000 Soldaten aus 37 Nationen. Die größten Truppensteller sind Großbritannien mit 5000 Soldaten, Deutschland mit 2750 sowie die Niederlande und Kanada mit je 2000. Die Bundeswehr ist in Kabul und dem vergleichsweise ruhigen Norden Afghanistans stationiert. Mit der Ausweitung des Mandats auf ganz Afghanistan ist die ISAF künftig rund 30.000 Mann stark.

90.000 Menschen in Süd-Afghanistan auf der Flucht

Wegen der Kämpfe zwischen der ISAF und Aufständischen haben im Süden des Landes bis zu 90.000 Menschen die Flucht ergriffen. Rund 15.000 Familien seien vor der Offensive gegen die radikalislamische Taliban-Milizen auf der Flucht, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Mittwoch mit. Betroffen seien vor allem die Provinzen Kandahar, Urusgan und Helmand. Zuvor seien bereits mehr als 115.000 Menschen auf der Flucht gewesen, zum Teil auch wegen einer anhaltenden Dürre. Die Menschen hätten alles verloren, ihre Schulen, Krankenhäuser, Obstplantagen und Weingärten.

Bei der verschärften Offensive gegen die Taliban im Süden Afghanistans kamen nach Angaben der NATO mehr als 1000 islamische Kämpfer ums Leben. Zudem starben demnach 19 Angehörige der internationalen Schutztruppe und laut einer Regierungskommission mehr als 50 Zivilisten. (kap)