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Politik

Islamisten-Chef Lau zu Haftstrafe verurteilt

26. Juli 2017

Der Salafistenprediger Sven Lau muss ins Gefängnis. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht sprach den 36-Jährigen wegen Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung schuldig.

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Deutschland Prozess gegen Salafistenprediger Sven Lau in Düsseldorf
Bild: picture-alliance/dpa/F. Gambarini

Der Staatsschutzsenat in Düsseldorf verurteilte Lau zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten. Lau habe sich in vier Fällen der Unterstützung der islamistischen Terrormiliz Jamwa in Syrien schuldig gemacht, lautet die Urteilsbegründung.

Die Bundesanwaltschaft hatte Lau vorgeworfen Geld für die Gruppe gesammelt und Kampfwillige rekrutiert zu haben. Die Ankläger hatten sechseinhalb Jahre Haft für Lau gefordert, sein Verteidiger hatte auf Freispruch plädiert.

Düsseldorf Mutlu Günal Verteidiger mit Salafistenprediger Sven Lau (L)
Sven Laus Vertreidiger, Mutlu Günal (re.) hatte einen Freispruch beantragt Bild: picture-alliance/dpa/F. Gambarini

Laut Anklage hatte der deutsche Konvertit im Spätsommer 2013 zwei Dschihadisten an eine in Syrien stationierte Jamwa-Kampfeinheit vermittelt. Außerdem soll Lau die später in der Dschihadistenmiliz IS aufgegangene Jamwa durch die Lieferung von Nachtsichtgeräten unterstützt haben.

Initiator der "Scharia Polizei"

Lau hatte vor dem Düsseldorfer Prozess bereits Schlagzeilen gemacht, als er 2014 in Wuppertal für eine selbsternannte sogenannte Schariapolizei warb. Der 36-Jährige gehört gemeinsam mit Pierre Vogel zu den bekanntesten Gesichtern des radikalen Islam in Deutschland. Die anklage warf ihm vor, er habe - unterstützt von Pierre Vogel - ein salafistisches Netzwerk in Deutschland aufgebaut und beherrscht.

Der Prozess gegen den ehemaligen Feuerwehrmann aus Mönchengladbach hatte im September vergangenen Jahres begonnen. Er umfasste 53 Verhandlungstage, der Senat vernahm 38 Zeugen und hörte zwei Sachverständige. Lau hat bislang 22 Monate in Untersuchungshaft gesessen. 

ww/uh (afp/dpa)