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Politik

Island kehrt an die Finanzmärkte zurück

12. März 2017

Um nach dem großen Banken-Kollaps 2008 Wirtschaft und Währung zu schützen, führte Island "vorübergehend" Kapitalverkehrskontrollen ein. Nun werden sie endlich abgeschafft.

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Isländische Krone
Bild: Getty Images

"Die für Privatkunden, Unternehmen und Pensionsfonds verhängten Kapitalkontrollen werden aufgehoben", erklärte die Regierung in Reykjavik. Die Maßnahme trete am Dienstag in Kraft.

Ministerpräsident Bjarni Benediktsson sprach von einem "sehr erfreulichen Wendepunkt im wirtschaftlichen Wiederaufbau" seines Landes. Die Kapitalkontrollen seien ein "notwendiger Bestandteil" der wirtschaftlichen Erholung nach dem Crash gewesen. Mittlerweile sei Islands Wirtschaft größer als je zuvor "und wir erwarten, dass sie auch in diesem Jahr mit einem robusten Tempo weiter wachsen wird", ergänzte Finanzminister Benedikt Jóhannesson.

Kontrollen retten Krone

Im Zuge der Finanzkrise ab 2008 waren die drei größten Banken Islands zusammengebrochen. Daraufhin verhängte die Regierung die Restriktionen, um eine Kapitalflucht zu verhindern und einen weiteren Wertverfall der isländischen Krone zu verhindern. Die Kapitalkontrollen beschnitten das Recht der Isländer zum Erwerb von Eigentum im Ausland und zum Tausch der Krone in ausländische Devisen. Zugleich machten sie das Land für ausländische Investoren unattraktiv.

Ein florierender Tourismus und Investitionen sorgten zuletzt für einen kräftigen Aufschwung in Island. Laut vorläufigen Zahlen legte das Wirtschaftswachstum 2016 um 7,2 Prozent zu. Im vierten Quartal 2016 schnellte das Bruttoinlandsprodukt sogar um gut elf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in die Höhe.

wa/cgn (afp, dpa)