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Weiter Angriffe in Gaza

30. Dezember 2008

Die israelische Luftwaffe hat ihre Offensive im Gazastreifen fortgesetzt. Attackiert wurden erneut Regierungsgebäude und Trainingslager der Hamas. Seit Samstag wurden mehr als 360 Menschen getötet.

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Zerstörtes Hamas-Regierungsgebäude (Quelle: AP)
Zerstörtes Hamas-RegierungsgebäudeBild: AP

Nach Krankenhausangaben wurden beim jüngsten Angriff auf den Gazastreifen am Dienstag (30.12.2008) insgesamt zehn Palästinenser getötet. Damit stieg die Zahl der Todesopfer nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Gaza auf rund 360, mehr als 1700 Menschen wurden verletzt.

Auch die militanten Palästinenser setzten ihre Raketenangriffe auf das israelische Grenzgebiet fort. In der Grenzstadt Sderot schlugen nach Rundfunkangaben drei Raketen ein, verletzt wurde niemand.

EU-Außenminister beraten in Paris

Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy (l.) mit Israels Regierungschef Olmert
Zwei Tage vor dem Ende der französischen EU-Ratspräsidentschaft lädt Sarkozy (hier mit Israels Regierungschef Olmert) zum Krisentreffen nach ParisBild: AP

Die EU-Außenminister wollen am Dienstagabend in Paris über die jüngste Eskalation der Gewalt im Nahen Osten beraten. Die französische EU-Ratspräsidentschaft hatte am Montag zum Krisentreffen eingeladen, um über die Lage im Nahen Osten zu beraten.

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hatte zuvor telefonisch mit seinem ägyptischen Amtskollegen Husni Mubarak die Lage im Gazastreifen erörtert. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier werde sich durch einen Staatssekretär vertreten lassen, hieß es in Berlin.

Boot mit Hilfsgütern gerammt

Ein Boot, mit dem ein Team von internationalen Friedensaktivisten medizinische Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen wollte, ist am Dienstagmorgen von einem israelischen Patrouillenboot gerammt worden.

Wie der Korrespondent des US-Senders CNN, Karl Penhaul, von Bord der "Dignity" berichtete, hatte das israelische Schiff die Friedensaktivisten in internationalen Gewässern vor der Mittelmeerküste des Gazastreifens zunächst etwa 30 Minuten lang verfolgt. Plötzlich habe es die "Dignity" dann ohne Vorwarnung gerammt.

Tote bei neuen Angriffen

Ein verletzter palästinensischer Junge wird medizinisch behandelt (Foto: AP)
Ein verletzter palästinensischer Junge wird von Ärzten behandeltBild: AP

In der Stadt Gaza waren am Dienstag weiterhin laute Explosionen zu hören. Nach Angaben von Augenzeugen griff die Luftwaffe erneut ein Regierungsgebäude der Hamas in Gaza, eine Moschee sowie ein Hamas-Trainingszentrum an.

Sieben Menschen wurden nach palästinensischen Angaben getötet, als das Haus eines Kommandeurs der radikal-islamischen Hamas-Organisation in Bet Lahia bombardiert wurde. Bei den Opfern soll es sich jedoch nicht um Hamas-Aktivisten, sondern vor allen um Nachbarn und Passanten handeln. In Chan Junis starb ein Wächter einer UN-Schule bei einem Angriff auf eine nahegelegene Polizeistation.

Angriffe sollen weitergehen

Der israelische Regierungssprecher Mark Regev sagte, die Angriffe sollten solange weitergehen, bis man eine Situation geschaffen habe, in der israelische Bürger nicht mehr in ständiger Furcht vor Raketenangriffen leben müssten. Im israelischen Grenzgebiet zum Gazastreifen blieben wegen der anhaltenden Kämpfe die Schulen und Kindergärten geschlossen. Die Einwohner der Grenzorte waren aufgerufen, nur dann zur Arbeit zu gehen, wenn dort Schutzräume verfügbar sind.

Am Montagabend waren bei den Raketenangriffen zwei Israelis getötet worden, in Aschdod eine Mutter von vier Kindern und in einer Militärstellung am Rande des Gazastreifens ein drusischer Soldat. Damit stieg die Zahl der israelischen Toten seit Beginn der Operation "Gegossenes Blei" auf vier.

Israel will mit dem Einsatz den ständigen Raketenbeschuss israelischer Grenzorte unterbinden. (gri)

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