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Konflikte

Israel: Deutscher bei Protesten festgenommen

5. März 2018

Weil er bei Demonstrationen im Westjordanland Steine auf Sicherheitskräfte geworfen hat, wurde ein Deutscher von der israelischen Polizei festgenommen. Wegen der Proteste in Bil'in droht dem Mann nun die Abschiebung.

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Westjordanland Proteste im Dorf Bil`in
Demonstranten in Bil'in werfen am Freitag Steine auf israelische SicherheitskräfteBild: Reuters/M. Torokman

Der 24-jährige Tourist hatte am vergangenen Freitag bei einer Demonstration im Westjordanland Steine auf Sicherheitskräfte geworfen. Das teilte die israelische Polizei am Sonntag mit. Der Deutsche habe die Steinwürfe im Ort Bil'in bereits zugegeben.

Die israelischen Behörden arbeiten demnach daran, den Mann abzuschieben. Ein Gericht in Jerusalem habe am Samstag den Gewahrsam des deutschen Staatsbürgers bis zu diesem Montag verlängert. Die deutsche Botschaft in Tel Aviv lehnte eine Stellungnahme mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen ab.

Wöchentliche Proteste gegen Mauer

Das Dorf Bil'in, nordwestlich von Jerusalem, ist seit 2005 ein Symbol des palästinensischen Widerstandes. In der Region wurden während der Zweiten Intifada Abtrennungen gebaut, damit Suizid-Bomber nicht über das Westjordanland nach Israel gelangen. Bei wöchentlichen Protesten kommt es seitdem regelmäßig zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und israelischen Truppen.

Die von Israels Regierung gebaute Grenzmauer zu den Palästinensergebieten trennt weite Teile des Agrarlandes von den überwiegend muslimischen Dorfbewohnern ab. Die Palästinenser vermuten dahinter politische Motive, während Israel mit Sicherheitsbedenken argumentiert.

mb/stu (dpa, The Times of Israel)